Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung by Hocking Amanda

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung by Hocking Amanda

Autor:Hocking Amanda [Amanda, Hocking]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 15

»Tut mir leid, euch zu unterbrechen, aber ich dachte, ich gebe kurz Bescheid, dass ich wieder zu Hause bin.« Ezras tiefe Stimme erfüllte das Zimmer. Mir blieb das Herz stehen. Ich sah mir über die Schulter und da stand er in der Wohnzimmertür.

»Oh Scheiße«, stöhnte Jack.

Ich rutschte von seinem Schoß. Er schlang die Decke um uns beide und legte den Arm um mich. Ich vergrub den Kopf an seiner Schulter und versuchte, mich unter der Decke zu verstecken.

»Ihr seid wohl wild entschlossen, zu Tode zu kommen?«, fragte Ezra müde.

Statt zu antworten, senkte Jack den Blick. Ezra machte die Lichter im Wohnzimmer an. Er kam herein, setzte sich uns gegenüber in einen Sessel und legte den rechten Unterschenkel auf das linke Knie.

»Und?« Ezra sah uns erwartungsvoll an.

»Und was?«, fragte Jack. Ich rutschte noch näher an ihn heran.

»Ich warte auf eine Erklärung.« Ezra stützte das Kinn auf die Hand und sah Jack erwartungsvoll an. »Was habt ihr euch nur dabei gedacht?«

»Ich … ich weiß nicht«, stammelte Jack und rieb sich den Nacken. »Es ist einfach so passiert.«

»Und genau so war das wohl auch mit der Disco?«, fragte Ezra. Jack nickte. »Ich verstehe.«

»Das war nicht …« Jack deutete auf mich, brach jedoch ab. »Es war nichts. Ich meine, wir hatten uns im Griff.«

»Jack, ich sage das wirklich nicht gern, aber du hast, was Alice angeht, so gut wie nichts im Griff«, erklärte Ezra trocken. »Mal ehrlich, was, glaubst du, wäre passiert, wenn ich nicht gekommen wäre? Glaubst du, du hättest dich beherrschen können?« Jack zuckte zusammen und rückte ein wenig von mir ab.

»Ich hab’s vermasselt«, seufzte Jack. »Ich weiß schon. Ich vermassle es immer. Das brauchst du mir nicht unter die Nase zu reiben.«

»Glaubst du wirklich, darauf bin ich aus?« Ezra klang verletzt. »Ich will euch beiden nur das Leben erhalten.«

»Ich passe schon auf sie auf«, sagte Jack abwehrend.

»In einer Vampirdisco, Jack? Wirklich?« Ezra zog eine Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf. »Hast du denn vergessen, was passiert ist, als du noch ein Mensch warst? Du bist fast getötet worden. Vampire können sich noch so sehr darum bemühen, ein zivilisiertes Leben zu führen, aber du weißt doch, wozu sie fähig sind.«

»Milo wollte sich die Disco mal ansehen, und Alice wollte aus dem Haus«, sagte Jack. Mittlerweile berührte er mich nicht mehr, mehrere Zentimeter kalten Abstands lagen zwischen uns. »Ich war früher schon mal da. Alle möglichen Leute gehen da hin, ohne dass etwas passiert.«

»Es braucht nur so wenig, dass für Alice alles vorbei ist«, sagte Ezra leise. »Sie ist so verletzlich.«

»Warum können wir sie nicht einfach verwandeln?«, beklagte sich Jack. »Dann müsste sich niemand mehr Gedanken darum machen, ob ich sie versehentlich umbringe.«

»Du weißt, dass das jetzt noch nicht geht.« Ezra rieb sich müde die Augen.

»Warum denn nicht?«, fragte Jack.

»Milo ist noch zu jung. Junge Vampire sind gefährlich«, seufzte Ezra. »Ein junger Vampir braucht eine gute Führung, damit er nicht zu einem Monster wird. Moralische Grundsätze und Zurückhaltung sind für uns unerlässlich. Wir haben die Macht und die Kraft, alles zu zerstören, wenn wir nicht Maß halten.



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