Und ewig seid ihr mein by Rausch Roman

Und ewig seid ihr mein by Rausch Roman

Autor:Rausch, Roman [Rausch, Roman]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Spionage, Belletristik/Krimis, Thriller
Herausgeber: Rowohlt Digitalbuch
veröffentlicht: 2012-09-26T12:04:27+00:00


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Nur knapp war er entkommen.

Anubis hatte einen großen Fehler begangen. Sein auserwähltes Opfer hatte sich beim Skaten den Arm gebrochen. Er sah den Sanitätswagen davonfahren, als er mit dem Van auf den Platz eingebogen war.

Unverrichteter Dinge fuhr er weiter. Sein Plan war geplatzt. Verdammt, wie konnte das nur geschehen? Er hatte keinen Ausweichplan gemacht, wieso auch? Bisher hatte immer alles geklappt. Es gab einfach keine Störungen oder Abweichungen in seinem Plan.

Nun hatte er die Wahl: Abbrechen oder improvisieren?

Er haderte mit sich, vielleicht war es auch der Zorn über seine eigene Fehlleistung. Er wollte nicht mit leeren Händen nach Hause fahren. Nein, dafür war es zu spät. Alles ging seinen Weg. Er duldete keine Verzögerung. Einen neuen Plan auszuarbeiten würde ihn mindestens zwei Wochen kosten.

Er wusste, wo sich die Kids vormittags trafen, wenn sie nicht gerade beim Skaten waren. Ein paar Straßen entfernt gab es ein Internetcafé. Dort spielten sie in Gruppen Ballerspiele. Irgendwelches hirnloses Zeug, um sich die Zeit zu vertreiben. Er beobachtete sie vom Auto aus durch die Glasscheibe des Cafés.

Ein Junge war ihm ins Auge gesprungen. Er schien der Anführer zu sein. Wenn er einen aus der Gruppe belästigte, Geld oder Zigaretten für ein gewonnenes Spiel einforderte, wehrte sich keiner. Er war überheblich, herrisch und gemein.

Ja, der passte.

Anubis reagierte schnell, bevor es zu spät war. Er griff zum Handy. Auf dem Festnetzapparat des Cafés ließ er sich den Jungen geben. Er erzählte ihm von einem Handy der neuesten Sorte, das er auf dem Spielplatz gefunden hatte und das nach Aussage eines der Kids ihm gehören solle. Wenn dem so war, dann solle er herauskommen und es abholen.

Anubis sah den Jungen zögern, doch dann ergriff ihn die Gier. Hinter einer Hausecke wartete er, bis der Junge zustieg. Er reichte ihm das Handy. Der Kleine war nicht blöd. Er protestierte wegen des gewöhnlichen Gerätes, wollte sofort den Wagen verlassen. Anubis griff nach der schweren Taschenlampe, die er unter dem Sitz bereithielt.

Ein Schlag gegen die Schläfe genügte. Der Junge kippte zur Seite weg. Das Blut spritzte über die Front- und Seitenscheibe, aus seinem Ohr und der Nase floss weiteres.

Als Anubis den Wagen auf die Straße setzte, sah er im Rückspiegel die anderen, die nach ihrem Anführer Ausschau hielten. Sie waren vermutlich zu weit entfernt, um das Nummernschild lesen zu können, aber für eine Beschreibung des Wagens reichte es allemal.

Jetzt musste er sich beeilen. Der Hof lag rund vierzig Kilometer entfernt. Über die Landstraßen würde er mindestens fünfundvierzig Minuten benötigen. Das war viel zu lang. Er musste zu Hause sein, bevor die Polizei reagierte.

Er entschloss sich für die Autobahn, auch wenn diese Route zwanzig Kilometer länger war. Er brauchte Vorsprung, schnell und viel.

Der Junge an seiner Seite fiel mit dem Kopf auf Anubis’ Schoß, als er die erste Kurve nahm. Sein Blut drang durch den Overall. In seinem Schritt wurde es warm. Nicht so, wie er es sich hundertmal in seiner Phantasie vorgestellt hatte.

Jetzt war es ihm unangenehm, mehr noch, der kleine Wichser behinderte ihn beim Fahren und würde dazu beitragen, dass er womöglich noch geschnappt wurde.



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