Tschoklet by Harald Pflug

Tschoklet by Harald Pflug

Autor:Harald Pflug [Pflug, Harald]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-10-01T16:00:00+00:00


Kapitel 12

»Captain Edwards, es ist mir eine Freude, Sie wiederzutreffen!«

Master Sergeant Wilson lachte die beiden Scouts laut an.

»Fünfundzwanzig Kilometer in zwei Tagen, das ist schnell!« Er schüttelte dem Offizier freundschaftlich die Hand. »Seit Sie hier sind, gibt’s Arbeit an allen Fronten. Zuerst die Panzermine am Zaun und die Bombenentschärfung in meiner Kaserne, dann das Waffenlager in Ketsch mit dem Most Wanted und anschließender Plünderung durch die Bevölkerung und jetzt geht’s in Klein-Frankreich weiter! Großartig! Karlsruhe lassen Sie aber heile, oder?« Er stupste den Offizier an. »Edwards, ich hatte Ihnen einen neuen Mann versprochen. Ich habe ihn gleich mitgebracht. Er kam direkt aus Wiesbaden gestern Abend zu uns. Das ist Corporal Wilbur van Bouren, Ihr neuer Gunner.«

Wilson drehte sich um und winkte einen dunkelhäutigen Soldaten nach vorne zu Edwards.

»Willkommen in unserem Team, van Bouren. Wenn wir noch ein Maschinengewehr in unserer M3 hätten, wäre alles perfekt.«

»Vielen Dank, Sir. Master Sergeant Wilson hat mir schon viel über Sie erzählt. Wir haben das neue Browning gleich mitgebracht. Tut mir leid um Ihren letzten Gunny, Sir. Da an Ihrem Fahrzeug angeblich der MG-Schlitten fehlt, müssen wir etwas basteln. Normalerweise müssten Sie innen an der Seitenpanzerung der Halbkette je einen hochstehenden Bolzen rechts und links haben?«

»Ja, haben wir. Aber die sind meines Wissens nur für kleine MGs?«

»Die großen passen auch, bis der Schlitten in Karlsruhe fertig ist. Wir dürfen halt solange keine Messerschmitt vom Himmel holen. Der Bolzen ist nur eine kurzfristige Lösung.«

Wilson fasste den Gunner an der Schulter. »Edwards, er kann nicht nur schießen, er ist ein zweiter Vickers! Wenn mal der Wagenheber fehlt, hilft Ihnen van Bouren!«

Piece sah den Neuen erstaunt an. »Wagenheber?«

Wilson nickte. »Er erinnert mich an Joe Louis. Er ist genauso muskulös. Schauen Sie sich die Arme an. Kein Gramm Fett.«

Van Bouren verdrehte die Augen. »Sir, ich bin kein Boxer! Ich bin ein gelernter Schmied aus New York.«

Edwards nickte, machte auf dem Absatz kehrt und drehte den restlichen Soldaten demonstrativ den Rücken zu. »Okay! Lassen Sie uns in Zukunft nach einem dunklen Renault schauen. Wir fahren jetzt zurück in die Ortsmitte zu den Franzosen!«

Dann ging er zu dem Dodge und wartete an der Beifahrerseite.

»Piece, van Bouren, kommen Sie! Ich will nicht noch mehr Zeit verlieren! Machen Sie es gut, Wilson, und vielen Dank für Ihre Hilfe! Sagen Sie Goddard einen schönen Gruß von mir!«

Nachdem Piece und der neue Gunner endlich im Dodge Platz genommen hatten und zurück nach Neulußheim fuhren, zündete sich Edwards eine Chesterfield an, die er in dem offenen Handschuhfach gefunden hatte. Danach drehte er sich zu van Bouren um. »Der Master Sergeant hat aber ganz schön dick aufgetragen. Was haben Sie denn gemacht, dass er so begeistert von Ihnen ist?«

Van Bouren lachte und seine weißen Zähne blitzten hervor: »Ich habe gestern Abend noch eine Runde durch die Kaserne gedreht. Ich laufe eigentlich immer abends noch ein bisschen. Da hat er mich gesehen, als ich an seinem Büroschuppen vorbeikam.«

»Daran ist doch nichts Besonderes?«

»Nein, eigentlich nicht. Aber ich hatte nur mein Unterhemd und eine kurze Trainingshose zum Laufen an. Da



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