Trill by Michael A. Martin

Trill by Michael A. Martin

Autor:Michael A. Martin
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2012-11-15T00:00:00+00:00


Kapitel 10

Langsam bahnte sich Dax einen Weg durch das grauweiße, nahezu milchige Wasser des Beckens. Es reichte ihr bereits bis zum Helm, schlug gegen das Visier, und nur Momente später war sie gänzlich von der nährstoffreichen Brühe umgeben. Dax hörte ihre tiefen Atemzüge im Inneren des Helms widerhallen – viel zu laut, wie sie fand.

Während sie sich im Becken treiben ließ, sah sie mindestens ein halbes Dutzend Symbionten. Sie schwammen dicht unterhalb der Oberfläche und schlugen kunstvolle Bogen über den Leib der Besucherin. Alle paar Sekunden verbanden sie sich mittels blauer elektrostatischer Entladungen. So erhellten sie auch dann noch Dax’ Weg, als die Wasseroberfläche bereits in weiter Ferne lag und die Höhlenbeleuchtung nicht mehr zu ihr durchdrang. Hin und wieder berührte einer der Energieblitze auch Dax’ Bauch. Zweifellos kommunizierten die Symbionten dann mit dem ihren – auf eine Weise, die über die Symbiose hinausging. Es war eine nonverbale Art der Kommunikation, und doch erfüllten diese kurzen psionischen Berührungen Dax mit Frieden und Sicherheit. Sie ließen sie Farben sehen, Töne hören und sogar Gerüche und Geschmäcker wahrnehmen, die nicht da waren, aber beruhigend wirkten. War dies, was die Wächter immer erlebten? Falls ja, verstand sie jetzt, warum sie ihre Schutzbefohlenen so umhegten.

Dax führte die behandschuhte Rechte zum Hals ihres Anzugs und öffnete einen Kanal. 'Dax an Cyl', sagte sie, und ihre Stimme klang im Helminneren nach.

'Hier Cyl', kam die von statischem Rauschen durchzogene Erwiderung des Generals. Die Störsender, die das Runabout beeinträchtigten, schienen nicht – oder noch nicht – bis in die Tiefen Mak’alas zu reichen. 'Wie läuft der Tauchgang, Lieutenant?'

Sie sah zum leuchtenden Display des Trikorders an ihrem rechten Handschuh. 'So weit, so gut – falls ‚runter‘ die richtige Richtung ist.' Ein lautes Rauschen im Lautsprecher marterte kurz ihre Ohren, verging aber sofort wieder. 'Aber ich weiß nicht, wie lange ich diesen Kanal offen halten kann.'

'Verstanden. Ich muss Sie wohl nicht daran erinnern, vorsichtig zu sein.'

Kaum hatte sie sich verabschiedet, berührte Dax mit den Stiefeln eine Kante. Hier endete der reguläre Beckenboden. Sie tastete sich vor, stieß sich mit den Beinen hart an dem felsigen Untergrund ab und wusste plötzlich ein scheinbares Nichts unter sich. Sie fiel, frei und wie in Zeitlupe. Für einen kurzen Moment empfand sie Furcht und kam sich vor, als stolpere sie in eine der eisigen Schluchten von Minos Korva. Einzig das Licht des Trikorderdisplays, auf dem Navigationsdaten vorbeiscrollten, durchbrach noch die allumfassende Dunkelheit. Stille umgab Dax, die völlige Abwesenheit jeglichen Geräuschs, außer- und innerhalb ihres Helmes.

Die Eskorte aus Symbionten zog sich allmählich zurück, doch bevor sie sie verließen, berührte jeder einzelne von ihnen Dax erneut mit einem energetischen Tentakel. Einen Moment später trieb sie völlig allein in stygischer Schwärze.

Trotz der Dunkelheit und Einsamkeit hatte sie keine Angst. Denn obwohl die Symbionten nicht verbal mit ihr kommuniziert hatten, war ihre Botschaft glasklar zu verstehen. Sie geben mich nicht auf. Sie wollen, dass ich weitertauche, können – oder dürfen? – selbst aber nicht tiefer.

Ein zweiter, weniger freundlicher Gedanke folgte prompt: Sie wissen genauso wenig wie ich, was da unten ist.



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