Traumprinz nach Rezept by Claudia Siegmann

Traumprinz nach Rezept by Claudia Siegmann

Autor:Claudia Siegmann
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Liebe, Freundschaft, Geheimnis, Intrigen, Magie, Gefühlschaos, backen
Herausgeber: Ravensburger Buchverlag
veröffentlicht: 2015-12-08T16:00:00+00:00


Auf dem Weg zur Schule wirkte Adam in sich gekehrt. Schon beim Frühstück hatte er kaum gesprochen und selbst den Major ignoriert, der sich nun wirklich alle Mühe gegeben hatte, ihm die Schmach mit dem Abwasch vom Vorabend heimzuzahlen.

»Stimmt etwas nicht?« Ich blieb stehen. Adam machte noch zwei Schritte, dann drehte er sich zu mir um. Er fuhr sich mit den Händen von hinten über den Kopf und brachte damit seine Haare dazu, wie ein Hahnenkamm zu stehen. Hätte ich Haarspray dabeigehabt, hätte ich eine ganze Flasche versprüht, um dieses Meisterwerk der Frisierkunst zu konservieren. Fasziniert trat ich auf Adam zu und wollte nach seinen Haaren greifen, doch er umfasste mein Handgelenk und hielt es fest. Erst jetzt fiel mir auf, dass seine Augen leicht gerötet waren.

»Feli«, sagte er ernst. »Kann ich dich was fragen? Und du gibst mir eine ehrliche Antwort?«

»Natürlich.«

»Über was hast du mit deiner Mutter gesprochen? Gestern, im Arbeitszimmer?«

Ich starrte ihn überrumpelt an. »Über … über nichts Besonderes.«

»Ihr habt von einem Geheimnis gesprochen.«

»Ein Geheimnis ist ein Geheimnis«, erklärte ich und schüttelte energisch seine Hand ab, »weil es geheim ist.« Da war das Plappern.

»Du hast gesagt, du antwortest ehrlich. Wie kannst du dann ein Geheimnis vor mir haben?«

»Unsinn! Man ist doch nicht unehrlich, nur weil man nicht alles erzählt.« Das nervöse Lachen setzt ein.

»Aber es ging dabei um mich.«

»Wie kommst du denn darauf?« Jetzt kam die Flucht. Ich ließ Adam stehen und wollte weiterlaufen.

Adam dachte jedoch gar nicht daran, so leicht aufzugeben, und verstellte mir den Weg. »Ihr habt etwas herausgefunden. Etwas, das mit der Backmischung zu tun hat.«

»Und?« Noch hatte ich den Bereich der Ehrlichkeit nicht verlassen.

»Und wenn es um die Backmischung geht, geht es um mich.« Adams Stimme hatte nun einen vorwurfsvollen Ton angenommen.

»Nicht alles dreht sich nur um dich, Adam.« Tja. Das war nicht gelogen. Trotzdem fühlte ich mich sehr unwohl und konnte seinem Blick nicht standhalten. »Ich würde nie etwas tun, das dich verletzen könnte.«

Adam seufzte und nahm mich in den Arm. Ich fühlte seinen warmen, festen Körper, seinen Atem auf meiner Haut.

»Das weiß ich doch, Feli.« Er schob mich ein Stück von sich, hob mit seinem Finger mein Kinn an und sah mir tief in die Augen. »Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Deshalb vertraue ich dir.«

Eine Menge widersprüchlicher Gefühle prasselte auf mich ein. Um nicht doch noch einzuknicken, drehte ich mich weg und sagte leise: »Das kannst du.«

»Dann hilf mir herauszufinden, warum es mich gibt.«

Dieser Wunsch war absolut verständlich. Und es würde nicht gehen das Versprechen verstoßen, das ich Ma gegeben hatte, wenn ich Adam ein bisschen unter die Arme griff. »Du bist in guter Gesellschaft. Diese Frage hat schon zu allen Zeiten Philosophen beschäftigt.« Von denen war zwar niemand ein Kuchen gewesen, soviel ich wusste, aber ich schenkte es mir, das laut zu sagen.

»Darüber muss ich unbedingt alles in Erfahrung bringen.« Adam wirkte entschlossen und wie elektrisiert. Aber, fiel mir auf, dieser Tatendrangschub äußerte sich ganz anders als noch vor ein paar Tagen. Adam war ruhig und bestimmt und irgendwie … erwachsener.



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