Topas aus dem Elfenwald 06 - Die verschwundenen Zwergenkinder by Binder Sibylle Luise

Topas aus dem Elfenwald 06 - Die verschwundenen Zwergenkinder by Binder Sibylle Luise

Autor:Binder, Sibylle Luise [Binder, Sibylle Luise]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-04-24T16:00:00+00:00


Kapitel 7

Nur ein kleiner Flirt?

„Guten Abend, meine Damen. Darf ich Ihnen aus Ihren Mänteln helfen?“ Ein junger Mann in einem dunkelgrauen Anzug mit Weste und blütenweißem Hemd verbeugte sich vor Titania, Fipps und Alina, die eben das Restaurant Schwarzer Adler betreten hatten.

Während der freundliche Empfangschef Titania aus ihrem Mantel half, schaute Fipps sich neugierig um. Das Restaurant war in einem alten Fachwerkhaus untergebracht, deshalb war der Gastraum ziemlich niedrig. Er hatte eine Holzdecke, und die Wände waren mit dunklem Holz getäfelt. In einer Ecke stand ein großer Ofen mit weißblauen Kacheln, auf denen kleine Windmühlen, Blumenbilder und Segelschiffe abgebildet waren. Auf den weiß gedeckten Tischen befanden sich jeweils ein silberner Kerzenleuchter, eine silberne Vase mit weißen Rosen und kunstvoll gefaltete, zartblau getönte Stoffservietten. Rund die Hälfte der Plätze war bereits besetzt. Fipps registrierte, dass die meisten Gäste etwas ältere, schick gekleidete Herrschaften waren, die sich leise unterhielten.

Besonders beeindruckend fand Fipps die drei Kellner, die steife weiße Hemden, schwarze Hosen und schwarze Fliegen um den Hals trugen. Um die Taillen hatten sie fast bodenlange, gestärkte schneeweiße Schürzen gebunden.

Fipps fragte sich, welcher von ihnen wohl der verwandelte Oberon war. War es der Dickere von den beiden Älteren, der gerade ein Wägelchen mit zwei durch silberne Hauben abgedeckte Teller zu einem der Tische schob? Oder war es der Schmale, der - die linke Hand auf dem Rücken, eine weiße Serviette über dem rechten Arm - einen kahlköpfigen älteren Herrn und seine Frau beriet? Der dritte Kellner war ein junger Mann, der Fipps gleich beim Betreten des Lokals aufgefallen war, weil er eine Flasche Wein in einem Körbchen an einen Tisch trug. Jetzt eilte er den Gang zwischen den Tischen hindurch auf eine Schwingtür zu. Kurz bevor er hinter der Tür verschwand, schaute er hinüber zum Fensterbrett - und dort entdeckte Fipps einen Blumenkorb.

Also musste dieser Kellner Oberon sein - und die Hyazinthenkörbe, wegen denen sie im Restaurant waren, standen auf den Fensterbrettern. Fipps schaute sich um: Tatsächlich, an jedem Fenster stand ein Korb. Aber es waren nur acht. Wo waren die restlichen vier Körbe?

„Darf ich bitte Ihren Mantel haben?“ Der Empfangschef lächelte Fipps an.

„Oh, natürlich!“ Fipps schlüpfte mit seiner Hilfe aus ihrem Mantel und steckte ihren Seidenschal in den Ärmel. „Danke!“

„Bitte, gern geschehen!“ Der Empfangschef reichte Fipps’ Mantel an eine junge Frau weiter, die ihn an die Garderobe hängte. „Darf ich die Damen jetzt zu ihrem Tisch führen?“ Er ging nicht nach links in den großen Gastraum, sondern nach rechts in einen kleineren. „Sie haben um einen ruhigen Platz gebeten“, wandte er sich an Titania, „daher dachte ich, dass Sie sich in unserem Zirbelstübchen wohlfühlen würden. Ich hoffe“, er hatte einen Ecktisch erreicht, an dem zwei bequeme Sessel und eine Bank standen, „es ist nach Ihrem Geschmack“.

„Danke schön. Es ist sehr hübsch hier.“ Titania ließ sich auf dem Sessel nieder, den er ihr zurecht schob. „Ich denke, wir werden zufrieden sein.“

„Möchten die jungen Damen sich vielleicht auf die Bank setzen?“, fragte der Empfangschef Fipps und Alina.

„Ja, gerne“, antwortete Fipps.

Alina nickte nur und betrachtete mit großen Augen das blitzende Silber und die gefalteten Servietten auf dem Tisch.



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