Todesschmerz by Andreas Gruber

Todesschmerz by Andreas Gruber

Autor:Andreas Gruber
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
veröffentlicht: 2021-07-22T08:34:59+00:00


45. Kapitel

Sneijders allgemeine Befragung im großen Salon hatte erwartungsgemäß keinerlei neue Erkenntnisse gebracht. Sie war ja auch nur als Ablenkungsmanöver gedacht gewesen.

Nachdem das Treffen zu Ende war, standen sie nun alle wieder in ihrem Ermittlungsbüro, und fünf Minuten später stürmten auch schon Krzysztof und Marc herein. An Marcs Blick erkannte Sabine, wie genervt er war. Doch offenbar war die Sache gut ausgegangen.

Während Sneijder den Raum absperrte und die Vorhänge zuzog, warf Marc den Bildschirm seines Laptops mithilfe des Videobeamers an die Wand.

In der nächsten Stunde werteten sie die Daten sämtlicher Fahrzeuge aus – nur Alexander Jørgensens Tesla fehlte noch. Während Marc die Routen aus seinem Programm auslas, suchte Cora die Locations via Google-Maps, Tina erstellte ein Weg-Zeit-Diagramm, und Sabine und Horowitz recherchierten, worum genau es sich bei den eingegebenen Adressen handelte. Dabei erfassten sie alle Bewegungen der letzten vier Monate.

Sneijder saß indessen vor der Leinwand und betrachtete die Ergebnisse, die Lesebrille auf seiner Stirn, während er wieder einmal an einer Akupunkturnadel in seinem Handrücken drehte.

Alles in allem fanden sie nur wenige Fahrten nach Oslo, und schon gar keine zu den entscheidenden Zeiten, die mit dem Mord an Katharina von Thun in Verbindung gebracht werden konnten.

Interessant war jedoch, dass Astrid laut Navi ihres blauen Sportwagens unter anderem auch mehrmals nach Sande gefahren war, ein winziger Ort, der fünfundvierzig Kilometer nördlich von Tønsberg in Richtung Oslo lag, was einer Fahrt von etwa vierzig Minuten entsprach. Zudem hatten sich in ihrem Handschuhfach einige Tankrechnungen von stets derselben Tankstelle in Sande befunden. Merkwürdig war, dass die Rechnungen nur minimale Beträge aufwiesen, umgerechnet knapp fünfzehn Euro, und stets in bar bezahlt worden waren.

Sneijder betrachtete die Fotos auf der Leinwand. »Warum so kleine Beträge?«

»Damit sich der Stand des Tanks nicht verändert?«, schlug Sabine vor.

»Merkwürdiges Motiv«, murmelte Sneijder. »Immerhin ändert sich durch die Fahrten ja auch der Kilometerstand.«

»Da beschäftigt mich die Frage viel mehr, warum sie stets in bar gezahlt hat?«, bemerkte Sabine. »In Norwegen wird fast alles über Kreditkarten abgerechnet.«

Cora nickte zustimmend. »Vielleicht weil sie keine digitalen Spuren hinterlassen wollte?«

»Und dann lässt sie die Rechnungen im Handschuhfach liegen?«, entgegnete Sneijder. »Das ist doch alles sehr merkwürdig. Jedenfalls wissen wir, dass sie regelmäßig, und zwar einmal im Monat, dorthin fuhr. Hat sie Freundinnen oder Verwandte in Sande?«

»Nicht, soweit wir wissen«, sagte Horowitz. »Sie stammt aus Grimstad, und das liegt südlich von Tønsberg.«

Sneijder blickte zu Cora. »Können Sie rausfinden, was es alles in Sande gibt?«

Cora starrte in ihren Computer. »Eigentlich nicht viel. Wenige Häuser, ein paar Shops, ein schäbiges Motel und eine Bootsanlegestelle an einem Ausläufer des Fjords.«

Wieder mal ein Fjord, das war ja klar. »Was macht man in einem Motel?«, fragte Sabine.

Marc stand auf und vertrat sich die Beine. »Übernachten?«, schlug er vor.

Sneijder schüttelte den Kopf. »Die Ankunft an der Destination war laut Navi stets zwischen 11.15 und 11.30 Uhr, und die Uhrzeiten der Tankbelege sind auch jeweils um diese Zeit. Falls das Motel tatsächlich das Ziel war, dann vielleicht für ein Treffen zur Mittagszeit. Kann man in dieser Absteige essen?«

»Laut Homepage des Motels gibt es Kleinigkeiten



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