Todeskind by Karen Rose

Todeskind by Karen Rose

Autor:Karen Rose
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
ISBN: 9783426420614
Herausgeber: Knaur Verlag
veröffentlicht: 2013-09-25T22:00:00+00:00


Dienstag, 3. Dezember, 23.20 Uhr

Clay tappte ungeduldig mit dem Fuß. Der Fahrstuhl war so unendlich langsam.

»Clay«, sagte Alec leise. »So kannst du Stevies Familie nicht gegenübertreten. Die Leute haben schon Angst genug, auch ohne dass ein Kerl, der aussieht wie ein Drogendealer auf Meth, bei ihnen reinstürmt. Dein Blick ist richtiggehend irre.«

Clay schloss die Augen und ließ sich gegen die Wand des Lifts sinken. Der Junge hatte recht. »Okay. Ich bin ganz ruhig.« Er schlug die Augen wieder auf. »So besser?«

»Sechzehn Tassen Kaffee und eine Handvoll Happy-Pillen. Aber weg vom Meth. Versuch’s weiter.«

Clay musste lächeln. »Ich muss zugeben, dass du dich als wirklich nützlich erweist, Junge.«

»Wow, danke, ich bin gerührt.« Aber Alec grinste, sein Blick war amüsiert. »Hin und wieder war ich bei Ethan und Dana, wenn sie gerade ein neues Pflegekind bekommen hatten. Manchmal sind diese Kinder wie verwundete Tiere im Käfig und beißen die Hand, die sich ihnen freundlich entgegenstreckt. Ethan ist dann wie ein Felsen. Er kann sogar die beruhigen, bei denen sonst niemand etwas ausrichten kann.«

»Du hast also von ihm gelernt?«

»Irgendwie schon, denke ich. Im Grunde genommen ist er in den vergangenen sechs Jahren so was wie mein Vater gewesen. Es gibt schlimmere Vorbilder, wenn man erwachsen wird.«

Ja, Vorbilder wie ich zum Beispiel. Bin ich nicht ein wahrlich toller Vater? Seine Tochter hatte ihn nicht einmal sehen wollen, sooft er es auch versucht hatte. »Aber nicht viele bessere.« Der Fahrstuhl ging auf, aber anstatt hinauszustürmen, wie er es eben noch gewollt hatte, sah Clay den Jungen an. »Jetzt?«

Alec musterte ihn genau. »Okay, jetzt bist du auf ein paar Energydrinks runtergefahren. Wenn du versprichst, ganz lieb zu sein, darfst du jetzt reingehen.«

»Danke, Alec. Und das meine ich ernst.«

Der Junge wurde rot. »Dafür bezahlst du mich ja schließlich.«

Nein, dafür nicht. Sie gingen den Gang entlang bis zur Sicherheitstür der Intensivstation, aber Clay drückte nicht den Rufknopf. »Ich versuche nicht, dich loszuwerden.«

»Aber?«

»Aber obwohl ich deine Fähigkeiten als Raubtierflüsterer wirklich zu schätzen weiß, bezahle ich dich in Wirklichkeit für das technische Know-how, das Ethan dir beigebracht hat.«

Alec zog die Brauen hoch. »Was genau schwebt dir vor?«

»Ich bin mir noch nicht sicher. Aber da sind mehrere Ansatzpunkte, die gleichzeitig in meinem Kopf herumschwirren. Zum Beispiel denke ich immer noch an die Kamera, die in Garganos Decke installiert war. Das kann nur ein Gelegenheitsverbrechen gewesen sein, das dieser Doug zu seinem Vorteil ausgenutzt hat. Ich meine, Kimberly war über eine außenstehende Organisation eingeladen. Sie ist nicht unangemeldet reingekommen. Aber es hat funktioniert.«

»Und weil dem so war, denkst du, Doug und Kimberly hätten es vielleicht noch einmal probiert?«

Clay nickte. »Aber dann geplant und ohne dass sie sich auf eine zufällige Einladung ins Haus eines Polizisten verlassen hätten, verstehst du? Kimberly ist verhaftet worden, weil sie in einem Haus, in dem sie geputzt hat, etwas mitgehen lassen hat.«

»Für ein Putzunternehmen zu arbeiten, hätte ihr die Möglichkeit verschafft, in Privathäuser zu gelangen. Aber wenn sie eine Vorstrafe hatte, hätte sie doch niemand mehr eingestellt.« Alec dachte nach. »Vielleicht hat sie auf eigene Rechnung gearbeitet. Falls ja, müssen wir die anderen Kunden finden.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.