Tod am Eaton Square by Perry Anne

Tod am Eaton Square by Perry Anne

Autor:Perry, Anne [Perry, Anne]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historischer Krimi
ISBN: 9783453437111
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-03-09T23:00:00+00:00


KAPITEL 11

Stoker trat in Pitts Büro und schloss die Tür hinter sich.

»Sir, es ist etwas geschehen, wovon ich annehme, dass Sie es wissen sollten«, sagte er mit freudloser Miene. In seinen Augen lag ein Ausdruck von Sorge.

»Worum geht es?«

Stoker holte tief Luft. »Schon wieder ist eine junge Frau missbraucht worden, Sir, und ich bedaure, sagen zu müssen, dass sie es nicht überlebt hat. Sie war siebzehn Jahre alt. Eine achtbare, angesehene Familie. Sie war seit Längerem mit einem jungen Mann der Grenadiergarde ausgegangen.«

Pitt spürte, wie Entsetzen von ihm Besitz ergriff, und gleich darauf ein tiefes Mitleid mit dem Vater und zugleich eine Art Erleichterung, für die er sich schämte. Das war kein Fall für den Staatsschutz, und so konnte er den Schmerz und die schrecklichen Ermittlungen anderen überlassen.

»Das ist überaus bedauerlich«, sagte er ruhig, »aber dafür ist die Polizei zuständig, Stoker. Wir haben nichts damit zu tun.«

»Da bin ich nicht so sicher, Sir«, sagte Stoker kopfschüttelnd. »Der Täter ist mit äußerster Rohheit vorgegangen. Alles ist voll Blut. Er muss ihr einen so heftigen Schlag versetzt haben, dass er ihr das Genick gebrochen hat.« Er stand starr da, fast wie ein Soldat in Habachtstellung. »Junge Frauen, die man missbraucht, sprechen gewöhnlich nicht darüber, es sei denn, sie sind dabei so entsetzlich zugerichtet worden, dass man es nicht übersehen kann – wenn sie dabei nicht umkommen, wie diese Arme.«

»Trotzdem haben wir nichts damit zu tun«, bedeutete ihm Pitt mit belegter Stimme. »Das ist Sache der Polizei. Sie wollen ja wohl nicht sagen, dass es sich auch hier um die Tochter eines ausländischen Diplomaten handelte, oder?«

Stoker hob das Kinn ein wenig. »Nein, Sir. Der Vater betreibt ein Im- und Exportgeschäft. Aber der junge Mann, mit dem sie ausging, gehört zur Clique um Neville Forsbrook. Sie ist sogar Miss Castelbranco ein- oder zweimal begegnet, wie ihr Vater sagt.« Abwartend sah er Pitt an.

»Soll das etwa heißen, dass da eine Verbindung besteht?«, fragte Pitt gedehnt, nach wie vor bemüht, die Sache von sich zu schieben.

»Weiß nicht, Sir.« Stoker versuchte sich seine Wut und Frustration nicht ansehen zu lassen, was ihm aber misslang. »Ich bezweifle, dass die Zeitungen eine sehen werden. Übrigens ist jemand wegen der Vergewaltigung von Mrs. Quixwood festgenommen worden.«

Pitt war verblüfft. »Tatsächlich? Den Fall bearbeitet doch Inspektor Knox, nicht wahr?« Er dachte an Narraway und fragte sich im Stillen, warum dieser ihm das noch nicht mitgeteilt hatte.

»Ja, Sir.«

»Nun, und wer ist der Inhaftierte?«, fragte Pitt ungeduldig.

»Ein gewisser Alban Hythe«, teilte ihm Stoker mit ausdrucksloser Stimme mit. »Ein junger Bankfachmann, wie es heißt. Verheiratet. Nicht unbedingt das, was man erwarten würde. Er scheint eine Liebesbeziehung mit Mrs. Quixwood gehabt zu haben. Zumindest hab ich das von einem Bekannten bei der Polizei gehört.«

Pitt sagte nichts darauf. Vielleicht war das der Grund, warum ihm Narraway noch nichts gesagt hatte. Er war nicht bereit gewesen anzunehmen, dass Catherine Quixwood irgendwelche Vorwürfe zu machen waren. Vergewaltigung und Selbstmord, das war etwas gänzlich anderes als dieser neue Fall.

»Wie heißt das junge Mädchen?«, fragte er und sah Stoker erneut an.

»Pamela O’Keefe, Sir.



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