Titan 11 by Unknown

Titan 11 by Unknown

Autor:Unknown
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne SF
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


BABY IST DREI

(BABY IS THREE)

THEODORE STURGEON

Schließlich bin ich hinein zu diesem Stern. Er war überhaupt nicht alt. Er schaute von seinem Schreibtisch auf, ließ seine Augen kurz über mich huschen und ergriff dann einen Bleistift. »Setz dich dort hin, mein Sohn.«

Ich blieb stehen, wo ich war, bis er wieder aufschaute. »Sagen Sie, wenn ein Zwerg hier hereinkommt, was sagen Sie dann? Setz dich dorthin, Kleiner?« murrte ich.

Er legte den Bleistift wieder weg und stand auf. Er lächelte. Sein Lächeln war so schnell und scharf wie seine Augen. »Ich habe mich geirrt«, sagte er, »aber wie hätte ich wissen können, daß du es nicht gern hast, ›mein Sohn‹ genannt zu werden?«

Das war schon besser, aber ich war noch immer böse. »Ich bin fünfzehn und mag es nun einmal nicht. Und reiben Sie mir das bloß nicht andauernd unter die Nase.« Er lächelte wieder und sagte: okay, und ich ging und setzte mich.

»Wie heißt du?« »Gerard.« »Ist das dein Vor‐oder Nachname?« »Beides«, sagte ich. »Ist das die Wahrheit?« »Nein«, gab ich zurück. »Und fragen Sie mich auch nicht, wo ich wohne.« Er legte seinen Bleistift hin. »So kommen wir nicht sehr weit.« »Das liegt an Ihnen. Worüber regen Sie sich auf? Über meine Gefühle der Feindseligkeit? Sicher bringe ich Ihnen die entgegen. Mit mir stimmt einiges mehr nicht, sonst wäre ich jetzt nicht hier. Stören Sie sich daran?«

»Nein, aber…«

»Worüber machen Sie sich also Sorgen? Wie Sie Ihr Honorar bekommen werden?« Ich nahm einen Tausend‐Dollar‐Schein aus der Tasche und legte ihn auf den Schreibtisch. »Jetzt brauchen Sie mir also keine Rechnung mehr zu schicken. Behalten Sie das Geld. Sobald Sie es aufgebraucht haben, sagen Sie mir Bescheid, und ich gebe Ihnen mehr. Sie brauchen meine Adresse also gar nicht. Warten Sie«, sagte ich, als er nach dem Geld griff. »Lassen Sie es liegen. Ich möchte sichergehen, daß wir beide gut miteinander auskommen werden.«

Er faltete die Hände. »Ich mache keine Geschäfte auf diese Art, mein… ich meine, Gerard.«

»Gerry«, verbesserte ich ihn. »Das werden Sie aber müssen, wenn wir ins Geschäft kommen wollen.«

»Weshalb machst du es mir so schwer? Wo hast du die tausend Dollar her?«

»Ich habe ein Preisausschreiben gewonnen. Fünfundzwanzig Worte oder weniger über das Thema, welchen Spaß es macht, seine Unterwäsche mit Sudso zu waschen.« Ich beugte mich vor. »Das ist die Wahrheit.«

»In Ordnung«, sagte er.

Ich war überrascht. Ich glaube, er merkte es, aber er sagte nichts mehr, wartete, daß ich weitersprach.

»Bevor wir anfangen – wenn wir anfangen – «, sagte ich, »muß ich etwas wissen. Das, was ich Ihnen sage, was Sie erfahren, während wir zusammenarbeiten, bleibt das auch zwischen uns, wie bei einem Priester oder einem Rechtsanwalt?«

»Völlig«, sagte er.

»Ganz egal, was Sie auch erfahren?«

»Ganz egal, was ich erfahre.«

Ich beobachtete ihn, als er es sagte, und ich glaubte ihm. »Nehmen Sie das Geld«, sagte ich. »Sie sind engagiert.« Er tat es nicht. »Wie du vor einer Minute bemerktest«, sagte er, »liegt die Entscheidung darüber bei mir. Du kannst eine Behandlung nicht kaufen wie eine Tüte Bonbons. Wir müssen zusammenarbeiten. Wenn einer von uns dazu nicht bereit ist, ist es nutzlos.



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