Terrorist by Updike John

Terrorist by Updike John

Autor:Updike, John [John, Updike]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Rowohlt
veröffentlicht: 2006-10-15T00:00:00+00:00


«Das war der Himmel», sagt Jack Levy. «So ist das Leben eigentlich gemeint. Das hatte ich ganz vergessen, und nie hätte ich erwartet, dass mich jemand daran erinnert.» So vorsichtig, wie es die Umstände verlangen, und ohne Beth’ Namen auszusprechen, zollt er seiner Frau gleichsam Tribut, die vor langer Zeit ihrerseits Gelegenheit hatte, ihm zu zeigen, wie das Leben eigentlich gemeint ist.

Teresa Mulloy, die nackt neben ihm liegt, pflichtet ihm bei: «Ja, das ist wahr», setzt dann jedoch zum eigenen Schutz hinzu: «Nur hält es nicht an.» Ihr rundes Gesicht mit den ein wenig vorquellenden Augen ist erhitzt, sodass ihre Sommersprossen, hellbraun auf rosigem Hintergrund, nahezu verschwinden.

«Was hält schon an?», fragt Jack. Es gefällt ihr nicht, dass er einer so gleichmütigen Bemerkung zustimmt. Nun errötet sie so tief wie stets, wenn sie sich getadelt fühlt; sie wird sich ihrer Wehrlosigkeit in diesem aussichtslosen Abenteuer bewusst; wieder einmal ein verheirateter Freund. Er wird seine fette Beth niemals verlassen, und würde sie selbst es überhaupt wollen? Er ist dreiundzwanzig Jahre älter als sie, und sie braucht einen Mann, von dem sie bis zu ihrem Lebensende etwas hat.

Der Sommer in New Jersey ist bei seiner unablässig drückenden Julihitze angelangt, und dennoch empfinden sie den Luftzug auf ihrer liebesheißen Haut als so kühl, dass sie das obere Laken – verkrumpelt und feucht, weil es unter ihre Körper geraten war – über sich gezogen haben. An das Kissen gelehnt, sitzt Jack halb aufrecht da und entblößt die schlaffen Muskeln und die schüttere graue Wolle auf seiner Brust, und da Terry in ihrer liebenswerten Hippie-Schamlosigkeit das Tuch auf ihrer Seite nicht höher gezogen hat, ragen ihre Brüste – cremig weiß dort, wo die Sonne sie nie erreicht – unverhüllt auf, damit er sie bewundern und ihre Schwere erneut fühlen kann, wenn ihm danach ist. Hier im Bett seiner Geliebten lullen Jack die Düfte von Farbverdünnern und Leinöl ein. Terry malt jetzt, wie sie selbst gesagt hat, kühner, leuchtender. Wenn sie beim Vögeln auf seinem Schoß sitzt und sich von seiner Erektion pfählen lässt, hat er das Gefühl, dass zusammen mit seinen Händen die von ihren Wänden abstrahlenden Farben seitlich an ihrem Brustkorb – an ihrem sich verjüngenden, von Rippen durchzogenen, hochmütigen, irisch-weißen Brustkorb – hinabfließen. Was Beth angeht, so kann er sich ihr Gewicht auf seinem Becken so wenig vorstellen, wie dass sie die Beine weit genug spreizen könnte; ihnen sind die Stellungen ausgegangen, bis auf die Löffelposition, und selbst in der wird er von ihrem gewaltigen Hintern weggedrängt wie von einem eifersüchtigen Kind im ehelichen Bett.

«Die Sache ist die», fährt Jack fort, da er Terrys Schweigen als Distanzierung von einer Taktlosigkeit deutet, die ihm unterlaufen sein muss, «solange es dauert, ist’s einem gleichgültig, dass es nicht so bleiben wird – Mutter Natur sagt: ‹Wen schert’s schon?› Es fühlt sich an, als wär’s für immer. Ich finde deine Titten übrigens wundervoll, hab ich das in letzter Zeit schon mal gesagt?»

«Sie fangen an, schlaff zu werden. Du hättest sie mal sehen sollen, als ich achtzehn war. Da waren sie sogar noch größer, und standen prall ab.



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