Tee? Kaffee? Mord! Tod eines Schneemanns by Ellen Barksdale

Tee? Kaffee? Mord! Tod eines Schneemanns by Ellen Barksdale

Autor:Ellen Barksdale [Barksdale, Ellen]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-5938-1
Herausgeber: beTHRILLED
veröffentlicht: 2018-09-20T00:00:00+00:00


Siebtes Kapitel, in dem der Unfallfahrer zur Rede gestellt wird und der Gerichtsmediziner neue Details herausfindet

Das Internat sah genauso aus, wie Nathalie es erwartet hatte: ein düsteres Gebäude aus dunkelgrauen Steinquadern, schmale, hohe Fenster, die den Eindruck von Schießscharten in einer Festung erweckten, im Erdgeschoss Gitter vor den Fenstern – angeblich sicher nur dort montiert, um Einbrechern das Leben schwer zu machen, in Wahrheit aber einzig dazu bestimmt, die Schüler an nächtlichen Ausflügen zu hindern. Alles in allem hatte dieses unansehnliche klobige Gebäude mehr von einem Gefängnis an sich als von einem Ort, an dem Kinder und Jugendliche fürs Leben lernen und sich zu glücklichen, selbstbewussten Erwachsenen entwickeln sollten.

Im Innenhof dieses U-förmigen Bauwerks fand sich eine Rasenfläche, die genauso wie der Weg zwischen Rasen und Gebäude komplett frei von Schnee war. In der Mitte stand ein ausladender Steinbrunnen mit der Skulptur eines Mannes, die keiner der drei auf Anhieb zuordnen konnte.

»Die haben hier aber einen gut funktionierenden Winterdienst«, meinte Ronald nicht ohne Ironie, als er den grünen Rasen sah, dem die Kälte jedoch sichtlich zugesetzt hatte. »Und anscheinend auch eine Rasenheizung.«

»Der Winterdienst würde überall so gut funktionieren, wenn jemand mit dem Rohrstock danebenstehen würde«, gab Louise spöttisch zurück.

»Ich verstehe nur nicht, warum die bloß diesen Rundweg rings um das Internat frei geschaufelt haben, nicht jedoch den Weg, der zur Straße führt«, wunderte sich Nathalie. »Jetzt haben wir diesen Bau ja dank der kahlen Bäume ausmachen können, aber im Sommer nimmt einem das Laub doch jegliche Sicht.«

Der Constable brummte etwas, das nach Zustimmung klang.

»Wir sollten jemanden fragen, der darüber Bescheid weiß«, fand Louise und schüttelte gleich darauf den Kopf. »So jemanden müssen wir aber erst mal finden.«

»Da vorne sind drei Besucherparkplätze ausgeschildert.« Ronald zeigte auf die linke Ecke vor dem Querbau.

Nathalie ließ den Wagen ausrollen, da sie nicht wusste, ob die geteerten Stellflächen womöglich glatt waren. Dann stiegen sie aus und sahen sich um.

Eine breite Treppe führte hinauf ins Hochparterre, darüber befanden sich zu allen Seiten zwei Etagen und das Dachgeschoss. Hinter den meisten Fenstern war der grelle Lichtschein von Neonröhren zu erkennen, aber nirgendwo war der Kopf auch nur eines einzigen Schülers zu entdecken. Offenbar waren alle so diszipliniert, dass sie es nicht wagten, ihren Platz zu verlassen, auch wenn sie noch so gern wissen wollten, welcher Wagen denn da vorgefahren war.

Während Strutner, Nathalie und Louise sich noch das düstere Gebäude ansahen, kam eine zierliche Frau nach draußen und blieb am Kopf der Treppe stehen. Sie hatte sich zum Schutz vor der Kälte dick eingepackt und trug zu einem langen beigen Steppmantel eine voluminöse Wollmütze in Weinrot und einen dazu passenden Wollschal, den sie sich mehrmals um den Hals geschlungen hatte. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte sie mit einer sanften Stimme, die zu ihrem Erscheinungsbild passte.

»Guten Tag, ich bin Constable Strutner«, stellte Ronald sich vor, nachdem sie die Treppe erklommen hatten. »Das sind meine Assistentinnen Miss Cartham und Miss Ames. Wir müssen uns mit einem Ihrer Schüler unterhalten.«

»Name?«, fragte sie.

»Und Sie sind wer?«, warf Nathalie mit einem freundlichen Lächeln ein, ehe der Constable antworten konnte.



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