Tamuli 2 - Das leuchtende Volk by David Eddings

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk by David Eddings

Autor:David Eddings
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Tags: Tamuli
veröffentlicht: 2011-02-05T15:36:30+00:00


17

Am nächsten Morgen erschien Sephrenia mit trübem Gesicht und dunklen Ringen um die Augen. Über ihrer weißen styrischen Robe trug sie einen tiefschwarzen Umhang. Noch nie zuvor hatte Sperber sie in dieser Art von Gewandung gesehen, und er fand die Wahl ihrer Kleidungsstücke sowie deren Farbe seltsam bedrohlich. Sephrenia gesellte sich nur widerstrebend zu den andern am Frühstückstisch, und auch nur auf Ehlanas ausdrücklichen Befehl. Doch sie hielt eine betonte Distanz zu allen übrigen und umgab sich mit ihrem gekränkten Auftreten wie mit einem Schutzwall. Vanion gönnte sie nicht einen Blick, und trotz Aleans gutem Zureden weigerte sie sich, auch nur einen Bissen zu sich zu nehmen.

Vanion wirkte nicht minder verletzt. Sein Gesicht war eingefallen und bleich – fast so bleich wie vor langer Zeit, als er die Last der magischen Schwerter getragen hatte –, und seine Augen verrieten tiefen Schmerz.

Unter diesen Umständen war das Frühstück nicht gerade erbaulich, und alle brachten es so schnell wie möglich hinter sich, um sich zum blauen Salon zu begeben, wo sie sofort mit der Besprechung begannen.

»Die anderen sind nicht wirklich so bedeutend«, versicherte Caalador. »Rebal, Säbel und Baron Parok können als zweitrangig bliebenstuft werden. Sie nutzen lediglich schlummernde Feindseligkeiten für ihre Zwecke. Bei Scarpa ist es allerdings etwas anders. Arjuna war schon immer ein Unruheherd, und das nutzt Scarpa weidlich aus. Die anderen müssen zum größten Teil heimlich vorgehen, da die elenischen Reiche von Westtamuli dicht besiedelt sind; infolgedessen müssen die Verschwörer im dunkeln bleiben. Der Südosten Arjunas dagegen ist ein riesiger Dschungel. Deshalb kann Scarpa auf viele Verstecke zurückgreifen, wo er sich vor Angriffen leicht zu schützen vermag. Auch er geht mit dem Nationalismus hausieren, genauso wie die anderen, aber das ist nur ein Teil seines Programms. Die Arjuni sind viel schlauer als die elenischen Bauern und Leibeigenen im Westen.«

»Wißt Ihr Näheres über ihn?« fragte Ulath. »Woher er kommt, was er früher getan hat und dergleichen?«

Caalador nickte. »Das war leicht herauszufinden. Scarpa war in gewissen Kreisen sehr bekannt, schon ehe er sich der Verschwörung anschloß.« Er verzog das Gesicht. »Ich wünschte, es gäbe ein anderes Wort dafür. Verschwörung klingt so melodramatisch.« Er zuckte die Schultern. »Wie auch immer, Scarpa ist ein Bastard!«

»Caalador!« wies Bevier ihn zurecht. »Es sind Damen anwesend!«

»Das Wort war nicht obszön gemeint, Ritter Bevier, sondern in seiner ursprünglichen Bedeutung. Scarpa entsprang einer Liebschaft zwischen einer arjunischen Schenkendirne, die mit ihrer Gunst nicht geizte, und einem styrischen Renegaten. Es war eine sehr seltsame Beziehung, aus der ein nicht minder seltsamer Sohn hervorging.«

»Geh nicht zu weit, Caalador!« warnte Stragen.

»Werde endlich erwachsen, Stragen! Du bist nicht der einzige, dessen Eltern nicht verheiratet waren. Wenn ich recht überlege, bin nicht einmal ich völlig sicher, wer mein Vater war. Eine uneheliche Geburt ist kein großes Hindernis für jemanden mit Köpfchen und Begabung!«

»Durchlaucht Stragen ist überempfindlich, wenn es um seine Herkunft geht«, erklärte Baroneß Melidere gleichmütig. »Wie oft habe ich mit ihm darüber geredet! Aber er kann sein diesbezügliches Minderwertigkeitsgefühl einfach nicht ablegen. Na ja, vielleicht ist das so ganz gut. Denn ansonsten ist er



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