T93, Band 7: Denke! by Clayton Husker

T93, Band 7: Denke! by Clayton Husker

Autor:Clayton Husker [Husker, Clayton]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Zombies
veröffentlicht: 2015-02-12T05:00:00+00:00


Jahr Zwei, 18. Oktober, Morgen I

»Sie brechen durch! Wir können die Stellung nicht halten! Schickt Verstärkung!«

Leutnant Hardinger, Kommandeur des 32. vereinten Panzerbataillons, hörte seine Vorposten im Funk um Hilfe rufen. Er war mit über fünfzig Kampfpanzern verschiedener Bauarten und etwa 600 Soldaten zur Verteidigung eines wichtigen Versorgungs- und Munitionslagers nordöstlich von Kursk abkommandiert worden, um sich hier den Zeds, welche die Grenzanlagen überwunden hatten, entgegenzustellen.

Er hatte nie um dieses Kommando gebeten, doch seine Vorliebe für junge – sehr junge – Damenbegleitung hatte ihm eine Beförderung an die Ostfront eingebracht. Hardinger hasste den Osten. Hier war es verdammt nochmal noch kälter als in seiner Heimat Munster, wo er als Ausbilder im 93. Panzerausbildungsbataillon stationiert gewesen war.

Seine Führung – tadellos. Familienvater, treusorgender Ehegatte, gepflegte Erscheinung, kinderlieb. Seine besondere Liebe zu Kindern, vornehmlich weiblichen Geschlechts, stellte er auch zweimal jährlich bei Auslandsreisen nach Asien und Mittelamerika unter Beweis, wenn er mit ungefähr zwölfjährigen Mädchen liebevoll umging.

Seltsam, denn jeden, der das mit einer seiner Töchter täte, hätte er wohl getötet. Aber er redete sich ein, diesen jungen Dingern ja schließlich etwas Gutes zu tun, wenn er sie für zwei Wochen ausführte, ihnen teure Geschenke machte und im Gegenzug erwartete, dass sie sich hin und wieder seinen sehr speziellen Bedürfnissen widmeten.

Doch dann kam die Katastrophe. Seine Familie wurde von den furchtbaren Zombies gefressen oder ebenfalls zu Monstern gemacht, als er in der Kaserne um sein Leben und um das der Kameraden kämpfte. Viele Kameraden hatten ihr Leben bereits am ersten Tag verloren. Der Zufall wollte es, dass er Generalmajor Rinteln in dem Chaos das Leben rettete und mit einer der letzten Maschinen nach Norden ausgeflogen wurde.

Hier hatte er in der neu aufgestellten New World Army seine bewährten Talente als Offizier unter Beweis gestellt. Nur eben ohne Familie, Zweitwagen und Eigenheim. Als er auch hier gelegentlich in Ermangelung entfernter Urlaubsziele seiner Neigung zu jungen Mädchen frönte, flog sein Treiben auf und er bekam das Ticket für den Ostfront-Express.

Und hier stand er nun, mitten im Nirgendwo, in seinem Kommandostand und befehligte ein Panzerbataillon, das gegen die Zombies kämpfen sollte.

Eigentlich skurril, dachte er, mit modernsten Panzerwaffen gegen sabbernde, zerfledderte Monster anzutreten. Und nicht selten hatten diese Schreckgestalten die Auseinandersetzungen auch noch gewonnen. Sie waren einfach zu viele. So wie einen Angriff der Zombieherden hatte man sich wohl vor 50 Jahren eine Invasion der gelben Gefahr vorgestellt, wenn Millionen chinesischer Soldaten aus den Gullydeckeln hervorgekrochen kämen, um die noch junge Demokratie in Deutschland mit kommunistischer Fäulnis zu ersticken. Nun, die Realität zeigte sich wie so oft von einer viel schlimmeren Seite als die Schreckgespenster der Propaganda von einst.

»Herr Leutnant! Ihre Befehle!?«

Die Frage des Hauptfeldwebels neben ihm riss Hardinger aus seinen Gedanken. Er überlegte eine Sekunde.

»Die Panzer sollen die Stellungen um uns herum halten. Feuer nach eigenem Ermessen.«

»Aber, Herr Leutnant … die Munition …«

»Haben Sie mich nicht gehört?«

»Selbstverständlich, Herr Leutnant. Zu Befehl. Feuer nach eigenem Ermessen.«

Draußen in der etwas tiefer gelegenen Ebene hatten die Panzer sich zu einem Halbkreis aufgestellt, jeweils in Sichtweite des nächsten Fahrzeugs. Die Panzergrenadiere und weitere Hilfstruppen nahmen Deckung hinter den Fahrzeugen, und alle brachten ihre Waffen in Anschlag.



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