Switching - Koennen Geister kuessen? by Alice Alderwood

Switching - Koennen Geister kuessen? by Alice Alderwood

Autor:Alice Alderwood
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-10-02T22:00:00+00:00


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Ich hörte einige Tage lang nicht viel von Markus. Wir telefonierten kurz miteinander, versicherten uns gegenseitig, den anderen wirklich und wahrhaftig zu vermissen, und das war es auch schon. Es hätte mich schon interessiert, ob Markus wegen der rätselhaften Sache mit der ausgerechnet über unseren Köpfen bröckelnden Mauer die Polizei eingeschaltet hatte. Aber da Markus nicht von selbst die Sprache darauf brachte, fragte ich ihn auch nicht danach. Konnte ja sein, ich sah wirklich schon überall Gespenster! Ich war schon froh, die letzten Nächte traumlos geschlafen zu haben. Gislind geruhte, nicht in meine Haut zu schlüpfen und mir die wenigen Stunden Ruhe zu gönnen, die mir zwischen meinen Versuchen, doch noch für die anstehenden Klausuren zu büffeln, noch blieben. Die Zeit verging wie im Fluge. Ich konnte es kaum fassen, dass schon wieder das Wochenende vor der Tür stand. Und Markus hatte nichts davon gesagt, ob und wann wir uns treffen würden! Hatte er schon die Nase voll von mir? Wenn ich so recht überlegte, übel nehmen konnte ich ihm das nicht. Erbauliche Erlebnisse hatte er mit mir bis jetzt noch nicht gehabt. Er hatte sich neue Autoreifen kaufen müssen, ein riesiger Stein hätte ihn beinahe begraben und geohrfeigt hatte ich ihn auch noch.

Solche Überlegungen und die zu erwartenden schlechten Prüfungsergebnisse ließen mich am Samstagmorgen ziemlich missmutig in die Küche schleichen. Ich hatte in weiser Voraussicht meinen alten Jogginganzug übergestreift. In dem rosafarbenen Monster sah ich zwar aus wie Cindy aus Marzahn, aber mein Körper war züchtig von oben bis unten verhüllt. Meine Ahnung hatte mich nicht getäuscht. Aus der Küche waberte mir eine verführerische Duftwolke aus frisch gebrühtem Kaffee und Bäckerbrötchen entgegen. Und inmitten von diesem Odeur saß stocksteif der lange Hansen und ließ sich von Tina bemuttern. Ich ertappte sie dabei, wie sie ihm den Käse aufs Brötchen legte, als könnte der Herr Jurist das nicht selbst machen.

»Morgen!«, grummelte ich miesepetrig und schnappte mir das fertig belegte Brötchen aus Tinas Hand.

»Aber hallo!« Empört wedelte sie mit dem Buttermesser. »Welche Laus ist denn dir über die Leber gelaufen? Oder ist dir auf Burg Lauenfels ein Mauerstein auf den Kopf gefallen?«

Der Bissen, an dem ich schon kaute, blieb mir förmlich im Hals stecken. Ich setzte mich, weil sich meine Beine ein wenig wie Pudding anfühlten und starrte Tina an.

»Wasch weischt denn du darüber?«, nuschelte ich mit vollem Mund. Karl-Heinz entpuppte sich als Kavalier. Er goss Orangensaft ein und schob mir das Glas über den Tisch.

»Danke!«, nickte ich ihm zu, nachdem ich das steckengebliebe Brötchen samt Käse hinuntergespült hatte. Vielleicht war der lange Hansen doch kein so übler Kerl.

Tina grinste überlegen und tauschte das Buttermesser mit einem Zeitungsblatt, das sich auf mysteriöse Weise auf unser Küchenmöbel verirrt hatte.

»Steht alles hier, im Lokalteil!« Sie raschelte mit den Seiten und begann vorzulesen: »Die bei Ausflüglern und Wanderern beliebte Burgruine Lauenfels musste baupolizeilich gesperrt werden, nachdem sich letzten Samstag ein Mauerstein aus dem Rest des Wehrturmes löste und ein Mitglied des Fördervereins Burg Lauenfels mit seiner Begleiterin nur knapp einem Unglück entging. Die Anlage



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