Sternenkuesse by Giovanna Fletcher

Sternenkuesse by Giovanna Fletcher

Autor:Giovanna Fletcher [Fletcher, Giovanna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 3838753577
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-04-14T22:00:00+00:00


Eines Abends in der darauffolgenden Woche – ich bin gerade dabei, die unzähligen abgelaufenen Dosen und Gläser aus Billys Lebensmittelvorrat zu entfernen – klingelt das Telefon. Es ist Paul.

»Tut mir leid, Billy ist im Theater«, sage ich und bemühe mich, fröhlich und freundlich zu klingen, obwohl ich weiß, dass er nicht mein größter Fan ist.

»Ja, das weiß ich«, antwortet er mit einem Hauch von Ärger in der Stimme. »Ich wollte auch eigentlich mit dir sprechen.«

Es ist kein gutes Zeichen, dass er mit seinem Anruf gewartet hat, bis Billy bei der Arbeit ist. Und dass er mich überhaupt anruft, obwohl er das vorher noch nie gemacht hat.

»Oh, okay. Was gibt’s?«

»Nichts …«

Das Schweigen am anderen Ende der Leitung beunruhigt mich. Während ich darauf warte, dass er etwas sagt, pule ich das Schild von einem Gurkenglas, um mich davon abzulenken, dass ich mich ziemlich unwohl fühle.

»Kann ich irgendwas für dich tun, Paul?«

»Nein.«

Okay …

»Aber ich dachte, wir könnten uns kurz über nächstes Wochenende unterhalten.«

»Ach so?«

»Man hat mir gesagt, dass du dein Kleid behalten kannst, als Dankeschön, weil du dich für das Outfit von Vera entschieden hast«, meint er ausdruckslos.

Ich freue mich, dass ich das Kleid behalten darf, aber von Billy und Paul weiß ich, dass ich es nur einmal tragen kann – also, was soll ich damit? Es beim Hausputz anziehen? Den Wocheneinkauf darin erledigen? Oder vielleicht bei meinen Spaziergängen im Park darin herumstolzieren? Nein, die Wirklichkeit sieht so aus, dass es bloß traurig in meinem Kleiderschrank hängen und Staub ansetzen wird.

»Das ist toll! Danke für die Info«, sage ich und hoffe, dass das Gespräch möglichst bald wieder beendet ist.

»Es ist sicherlich eine stilvolle Ergänzung zu deiner jetzigen Garderobe«, fügt Paul hinzu.

Ich beschließe, diesen Seitenhieb zu ignorieren und einfach gar nichts zu sagen.

»Du solltest außerdem deine Schuhe in der Wohnung tragen.«

»Damit ich keine Blasen bekomme? Ja, das mache ich schon«, erwidere ich höflich.

»Und um den eleganten Gang zu üben.«

Ach, das ist es also …

»Gibt es noch was, Paul?« Mich verlässt so langsam die Geduld.

»Ja. Es gibt noch was«, sagt er, und es gelingt ihm nicht, den säuerlichen Tonfall in seiner Stimme zu verbergen. »Ich wollte dir nur sagen, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Es wird dort hektisch, laut und verrückt zugehen – aber versuch es trotzdem zu genießen. Billy wird während des gesamten Weges an deiner Seite sein. Andererseits ist es für ihn natürlich auch Arbeit und nicht nur Spaß.«

»Das weiß ich, Paul.«

»Gut. Es ist ein wichtiger Abend.« Er seufzt, bevor er in einen scheinbar freundlicheren Tonfall wechselt. »Sophie, ich weiß, du hast die Tendenz, dich unsicher zu fühlen und … in Panik auszubrechen … Aber du solltest dir wirklich keine Sorgen machen. Am Sonntag werden alle Augen auf die A-Promis um dich herum gerichtet sein. Nicht auf dich.«

»Okay.«

»Natürlich würde ich gerne sagen, dass ich da bin, falls irgendwas schiefgeht, aber, na ja, da du meine Karte hast … bist du auf dich selbst gestellt.«

»Entschuldige, Paul, aber hast du ein Problem damit?«

»Überhaupt nicht, Sophie. Nur eins noch …«

»Ja?«

»Versau’s nicht«, meint er und legt auf.



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