Snow Crash by Neal Stephenson

Snow Crash by Neal Stephenson

Autor:Neal Stephenson [Stephenson, Neal]
Format: epub
veröffentlicht: 2010-03-12T23:00:00+00:00


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Y. T. kommt nicht oft nach Long Beach hinunter, aber wenn, dann tut sie fast alles Menschenmögliche, um der Opferzone aus dem Weg zu gehen. Das ist eine stillgelegte Schiffswerft so groß wie eine Kleinstadt. Sie ragt in die San Pedro Bay hinaus, wo die älteren, häßlicheren Burbklaven des Beckens - ungeplante Burb-klaven mit winzigen, asbestgedeckten Dächern, wo kambodschanische Männer mit struppigen Augenbrauen und Schrotflinten Streife gehen - sich am gischtgeküßten Strand erstrecken. Der größte Teil liegt auf dem zutreffend benannten Terminal Island, und da ihre Planke auf Wasser nicht rollen kann, bedeutet das, sie kann nur auf einer einzigen Zufahrtsstraße rein und wieder raus.

Diese Opferzone ist eingezäunt, wie alle, und an dem Zaun sind im Abstand von wenigen Metern gelbe Schilder befestigt.

OPFERZONE

Warnung. Der Nationalparkservice hat dieses Gebiet zur Nationalen Opferzone erklärt. Das Opferzonenprogramm wurde ins Leben gerufen, um Landparzellen zu verwalten, deren Säuberungskosten ihren totalen künftigen wirtschaftlichen Wert übersteigen.

Und wie alle Zäune von Opferzonen hat auch dieser Löcher und ist an manchen Stellen eingerissen. Junge Männer, die sich mit natürlichen und künstlichen männlichen Hormonen zugeballert und um den Verstand gebracht haben, brauchen einen Ort, wo sie ihre albernen Pubertätsriten durchführen können. Sie kommen mit ihren Jeeps mit Allrandantrieb aus Burbklaven der ganzen Umgegend, rasen über das offen Gelände und reißen lange, klaffende Risse in die Tonabdeckung, die über die richtig schlimmen Stellen gelegt wurde, um zu verhindern, daß der Wind einen Schneesturm von Asbeststaub über Disneyland weht.

Es erfüllt Y. T. mit einer seltsamen Befriedigung, daß diese Jungs nicht einmal im Traum jemals an ein geländegängiges Fahrzeug wie Ngs motorisierten Rollstuhl gedacht haben. Er braust ohne abzubremsen vom Asphalt der Straße - die Fahrt wird ein bißchen holperig-, walzt den Maschinendrahtzaun nieder wie eine Nebelbank und pflügt eine dreißig Meter lange Furche in den Boden.

Es ist eine klare Nacht, und darum glitzert die Opferzone, ein gewaltiger Teppich aus Glasscherben und zerfetztem Asbest. Dreißig Meter entfernt reißen Möwen am Kadaver eines deutschen Schäferhunds, der auf dem Rücken liegt. Ein konstantes Wabern, das die Glasscherben zum Blitzen und Funkeln bringt, läuft durch den Boden; es wird durch eine gewaltige, anhaltende Wanderung von Ratten verursacht. Die tiefen, von Computern entworfenen Profile der Breitreifen von den Autos.der Vorstadtjungs haben gigantische Runen auf den Ton gemalt, wie die geheimnisvollen Bilder in Peru, über die Y. T.s Mom etwas im NeoAquarischen Tempel gelernt hat. Durch die Fenster kann Y.T. gelegentlich das Knallen von Feuerwerkskörpern oder Gewehrfeuer hören.

Sie kann auf Ng hören, der neue, noch seltsamere Geräusche mit dem Mund erzeugt.

Es gibt ein eingebautes Lautsprechersystem in diesem Wagen - eine Stereoanlage, aber nichts liegt Ng ferner, als sich irgendwelche Melodien anzuhören. Y. T. kann spüren, wie sie eingeschaltet wird, spürt das fast unhörbare Zischen der Lautsprecher.

Der Lastwagen kriecht vorwärts durch die Zone.

Das unhörbare Zischen schwillt zu einem leisen elektronischen Summen an. Es ist nicht konstant, es oszilliert auf und ab, bleibt aber ziemlich tief, als spielte Roadkill an seinem elektrischen Baß herum. Ng ändert die Richtung des Lastwagens, als ob er nach etwas suche, und Y. T.



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