Skulduggery Pleasant 01 - Der Gentleman mit der Feuerhand by Landy Derek

Skulduggery Pleasant 01 - Der Gentleman mit der Feuerhand by Landy Derek

Autor:Landy, Derek [Landy, Derek]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-05T05:00:00+00:00


DIE ROTE RECHTE HAND

„Wie geht es dir?“

Stephanie zuckte die Schultern und schaffte es, dabei nicht laut zu stöhnen. Ihr tat alles weh. „Gut“, log sie.

Skulduggery schaute während des Fahrens zu ihr herüber. „Hast du dir etwas getan? Bist du verletzt?“

„Nein, nur ein paar blaue Flecken, sonst ist alles okay, wirklich. Du brauchst dir keine Gedanken um mich zu machen.“

„Stephanie, du bist vom Dach eines Hauses gesprungen.“

„Schon, aber die Äste haben meinen Fall gebremst. Jeder einzelne.“

„Und wie waren die Äste?“

„Mit Kopfkissen nicht zu verwechseln.“

„Du hättest dir das Genick brechen können.“

„Hab ich aber nicht.“

„Aber du hättest.“

„Aber ich hab's mir nicht gebrochen.“

„Ich stelle nicht in Abrede, dass du in diesem Fall recht hast, aber Tatsache ist, dass es hätte passieren können. Ich habe bei dieser Geschichte bereits einen guten Freund verloren und will das nicht noch einmal erleben.“

Sie schaute ihn an. „Willst du damit sagen, dass es dir sehr viel ausmachen würde, wenn ich sterbe?“

„Sehr ist so ein großes Wort ...“

„Wenn du mir ein bisschen Magie beibringst, passiert mir beim nächsten Mal vielleicht nicht mehr so viel.“

„Du hast gesagt, dir sei nichts passiert.“

„Machst du Witze? Ich bin vom Dach eines Hauses gesprungen! Natürlich ist mir was passiert.“

„Stephanie -“

„Ja, Skulduggery?“

„Du bist manchmal wirklich unmöglich.“

„Ich weiß. Wohin fahren wir eigentlich?“

„Wir versuchen, zumindest den Eingang zu den Höhlen zu finden. Danach machen wir uns auf die Suche nach dem Schlüssel, damit wir auch reinkommen.“

Eine halbe Stunde später fuhren sie auf Gordons Grundstück. Stephanie stieg mühsam aus dem Kanariengelben und folgte Skulduggery ins Haus.

Im Keller war es kalt und dunkel, und die einsame Glühbirne, die zwischen den Spinnweben hing, leistete keine sonderlich guten Dienste. Gerümpel aus unzähligen Jahren war von einer zentimeterdicken Staubschicht überzogen, und aus den dunklen Ecken kam ab und zu das Rascheln von Ratten. Stephanie hatte prinzipiell keine Angst vor Ratten, war aber auch nicht besonders scharf auf sie, weshalb sie die Ecken mied.

Skulduggery kannte solche Berührungsängste nicht. Er ging dicht an den Wänden entlang, suchte sie mit Blicken ab und klopfte hin und wieder dagegen. Dann murmelte er vor sich hin, bevor er weiterging.

„Ist das wie beim Sanktuarium? Suchst du einen Geheimgang?“

„Du schaust dir zu viele Gespensterfilme an“, meinte er.

„Suchst du nach einem Geheimgang oder nicht?“

„Ja, ich suche einen“, gab er zu. „Aber der eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“

Stephanie schob den Ärmel ihres Mantels zurück, untersuchte kurz den hässlichen blauen Fleck an ihrem Arm und zog den Ärmel wieder darüber, bevor Skulduggery etwas bemerkte.

„Hat Gordon den Gang bauen lassen?“

„Nein, er ist schon in den ursprünglichen Plänen eingezeichnet. Vor ein paar Hundert fahren hat das Haus einem Zauberer gehört.“

„Und der hat einen Geheimgang zu den Höhlen bauen lassen? Hast du nicht gesagt, die Höhlen wären eine sichere Todesfalle für Zauberer?“

„Das habe ich gesagt, ja.“

„Und warum hat er sich dann noch eine Abkürzung buddeln lassen? Er war wohl nicht sonderlich clever, wie?“

„Doch, doch, er war nur nicht besonders nett. Er hat seine Feinde hier runtergeschleift und sie den Höhlenbewohnern überlassen, die gerade am meisten Hunger hatten.“

„Was für eine reizende Geschichte das Haus doch hat.



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