Sjoewall, Maj & Wahloeoe, Per - Beck 08 by Verschlossen und verriegelt

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Autor:Verschlossen und verriegelt
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


22

Kollberg und Gunvald Larsson saßen sich am Schreibtisch des Letzteren gegenüber und machten nachdenkliche Gesichter. Es war immer noch Donnerstag, und sie hatten Bulldozer Olsson mit seinen Träumen vom näherrückenden Glückstag, an dem er Werner Roos hinter Schloss und Riegel bringen würde, allein gelassen.

»Was ist eigentlich mit Bulldozer los«, sagte Gunvald Larsson.

»Will er Mauritzon wirklich einfach laufenlassen?« Kollberg zuckte mit den Schultern.

»Es sieht leider ganz danach aus«, erwiderte er.

»Aber dass er ihn nicht beschatten lässt, begreife ich nun wirklieh nicht«, fuhr Gunvald Larsson fort. »Die Chancen stehen doch richtig gut, dass es sich lohnt. Oder meinst du, Bulldozer hat noch was Geniales in der Hinterhand?« Kollberg schüttelte sinnierend den Kopf und sagte:

»Nein, ich glaube, es ist so: Bulldozer opfert lieber das, was er eventuell gewinnen könnte, wenn er Mauritzon beschatten ließe, als etwas anderes zu verlieren, das wertvoller für ihn ist.«

Gunvald Larsson runzelte die Stirn.

»Und was sollte das sein?«, fragte er. »Niemandem ist doch mehr daran gelegen, dieser Bande an den Kragen zu gehen, als Bulldozer?«

»Ja, da hast du recht«, antwortete Kollberg. »Aber hast du auch bedacht, dass kaum einer von uns so viele hervorragende Informanten hat wie Bulldozer? Er kennt einen Haufen alte Knastbrüder und Diebe, die ungewöhnlich großes Vertrauen zu ihm haben und ganz genau wissen, dass er nichts verspricht, was er nicht halten kann. Bulldozers Spitzel sind sein bester Aktivposten.«

»Du meinst, wenn herauskommt, dass er jemanden, der gesungen hat, anschließend beschatten lässt, ist es aus mit dem Vertrauen und all den schönen Informationen?«

»Genau«, sagte Kollberg.

»Ich finde es jedenfalls bescheuert, diese Chance sausenzulassen«, erklärte Gunvald Larsson. »Wenn man diskret im Auge behält, wohin Mauritzon geht und was er als Nächstes macht, muss Bulldozer das ja nicht unbedingt mitbekommen.« Er sah Kollberg fragend an.

»Okay«, sagte Kollberg. »Ich bin selbst ganz schön neugierig, was Herr Trofast Mauritzon jetzt so vorhat. Ist Trofast eigentlich ein Vorname oder ein Nachname?«

»Ein Hundename«, antwortete Gunvald Larsson. »Vielleicht tritt er ja manchmal als Hund verkleidet auf. Aber wir müssen uns beeilen, denn ich glaube, dass man ihn jeden Moment laufenlässt. Wer fängt an?«

Kollberg warf einen Blick auf seine neue Armbanduhr, das gleiche Modell der gleichen Marke wie die maschinengewaschene. Er hatte seit zwei Stunden nichts mehr gegessen und bekam allmählich Hunger. Wer auf Diät war, sollte wenig, aber oft essen, hatte er irgendwo gelesen, und er befolgte mit Begeisterung zumindest den zweiten Teil dieses Rats.

»Ich schlage vor, du fängst an«, sagte er. »Ich bleibe in der Nähe des Telefons. Ruf an, wenn du Hilfe brauchst oder abgelöst werden willst. Nimm meinen Wagen, der fällt nicht so auf wie deiner.«

Er zog die Autoschlüssel aus der Tasche und gab sie Gunvald Larsson.

»Gut«, sagte dieser, stand auf und knöpfte sein Jackett zu. In der Tür drehte er sich noch einmal um und sagte: »Wenn Bulldozer nach mir fragt, musst du dir was einfallen lassen. Bis später, ich melde mich.« Kollberg wartete zwei Minuten, dann ging er in die Kantine hinunter, um seine Diätmahlzeit einzunehmen. Gunvald Larsson musste nicht lange warten. Mauritzon trat auf die Eingangstreppe hinaus, zögerte einen Moment und ging dann Richtung Agnegatan.



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