Silbermagier by Dannika Dark

Silbermagier by Dannika Dark

Autor:Dannika Dark [Dark, Dannika]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-09-15T22:00:00+00:00


KAPITEL 18

Im Club High Jinx pulsierte die menschliche Energie. Ich schob mich durch die Menge warmer Leiber, die scharf nach Schweiß, Parfüm und Begierde roch. Die Tanzfläche war geradezu elektrisch geladen, und ich spürte das Pulsieren, als wäre ich in einem Raum lebendiger Drähte. Es war so unwirklich, unter Menschen zu sein und zu wissen, dass ich keiner mehr von ihnen war.

Simon hatte sich mit einem Ledermantel und einem zerknautschten dunklen Hemd ausstaffiert, für den Abend jedoch seine Jeans durch enge Lederhosen ersetzt. Ich hatte tatsächlich noch nie einen Mann Lederhosen tragen sehen, und ich hätte nicht den geringsten Grund zur Klage gehabt. Sie waren glatt mit einem auffälligen Reißverschluss. Ich zog ihn damit auf, dass ihm bloß noch eine Leine fehlen würde; schließlich trug er bereits ein Lederhalsband. Seine Erwiderung bestand aus der Frage, wer denn die Leine wohl halten würde.

Justus, ganz das Gegenteil, trug ein Ensemble, das sorgfältig zusammengestellt war. Wenn man berücksichtigte, dass wir einen Club aufsuchten, in dem fast jeder halb nackt war, fand ich das amüsant. Ein bisschen beschlich mich das Gefühl, dass ich an einem Arm mit einem Engel und am anderen mit einem Teufel ging.

Ich trug ein Paar kniehohe schwarze Stiefel, einen Faltenrock und ein kräftig grünes, hochgeschlossenes Top, das perfekt zu meinen Augen passte. Mein schwarzes Haar floss mir in weichen, dunklen Wellen über die Schultern, und ein paar fedrige Strähnen wehten mir ums Gesicht.

»Spüren Sie das?«, schrie mir Simon ins Ohr. »Ein menschlicher Club ist der beste Ort, die Beherrschung zu erlernen.«

Wir gingen zu einem Tisch, der etwas abseits stand und von hohen Hockern umringt war, und ich bestellte etwas von der Getränkekarte, das Absolut Pleasure genannt wurde, nach dem Wodka.

Sobald die Kellnerin weg war, fuhr Simon fort: »Sehen Sie, einfach nur in der Öffentlichkeit zu sein, provoziert nicht dieselbe Reaktion wie ein Club. Die Vibrationen hier sind intensiver; die Energielevel steigen wegen ihres emotionalen Zustands in schwindelerregende Höhen.«

Er beobachtete zwei Frauen, die sich zur Tanzfläche durchschlängelten. Sie begannen, sich im Takt der Musik zu wiegen und zu bewegen, und wollten die Männer rings herum dadurch anmachen, dass sie sich aneinander rieben. Ich verdrehte die Augen, aber bevor ich mich abwandte, fiel mir auf, dass etwas ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Bei vielen der anderen Frauen war es ebenso. Sie blickten sich auf einmal um, als ob sie etwas Köstliches in der Luft riechen würden, jedoch nicht genau wüssten, wo es war oder woher es kam.

Ein Keks namens Justus.

»Ist das intensiv genug für Sie?«, fragte er und wandte sich mir wieder zu.

»Na, für Sie ja auf jeden Fall«, entgegnete ich.

Die Kellnerin kam mit den gekühlten Bieren zurück. »Ihr Getränk ist in einer Minute fertig, Liebes.«

Ich seufzte. Warum müssen Kellnerinnen einen immer ›Liebes‹ oder ›Schätzchen‹ nennen? Besonders schlimm war das doch, wenn sie jünger als man selbst waren, vielleicht noch nicht einmal selbst Alkohol trinken durften.

Sie blickte Justus mit klimpernden Wimpern an und leckte sich mit der Zunge über die pinkfarbenen Lippen.

Auf geht’s!

»Tjaaa … Womit verdienen Sie sich den Lebensunterhalt?«, fragte ich Simon.

Die Antwort, die ich erhielt, bestand aus einem kurzen Lachen, als er sich über den Tisch beugte.



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