Silberband 110 - Armada der Orbiter by Perry Rhodan

Silberband 110 - Armada der Orbiter by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-12-23T23:00:00+00:00


Als Julian Tifflor kürzlich die Neunturmanlage auf dem Mars aufgesucht hatte, war dies ein Überraschungsbesuch gewesen. Der Erste Terraner war gekommen, um Hergo-Zovran wegen der Kindesentführungen zur Rede zu stellen. Er hatte wirklich angenommen, die Loower könnten hinter den UFO-Erscheinungen stecken und die Terraner mit den geraubten Kindern erpressen wollen. Inzwischen erschien ihm dieser Gedanke als völlig absurd.

Diesmal hatte Hergo-Zovran ihn zu sich bestellt. Tifflor ahnte den Anlass, zumal offensichtlich war, dass die Loower ihre Flotte im Bereich des vierten Planeten zusammenzogen.

Der Erste Terraner verzichtete auf eine Delegation und ging allein zu den Loowern. Er wurde von Goran-Vran empfangen, der durch den Verlust des entelechischen Denkens in der Lage war, die Menschen besser zu verstehen als seinesgleichen. Goran-Vran führte ihn in die Türmerstube zu Hergo-Zovran, blieb dann aber zurück.

Der Türmer war allein. Das orangefarbene Licht ließ ihn blass und unwirklich erscheinen. Er lag halb aufgerichtet in einem Transport-Helk, und erhob sich auch beim Eintreten des Ersten Terraners nicht aus seiner Ruhelage.

Gleich darauf glitt ein zweiter Helk in den Raum und stoppte hinter Tifflor. Der Erste Terraner ließ sich in die Sitzmulde sinken, dann eröffnete er das Gespräch.

»Seit unserem letzten Zusammentreffen ist so einiges passiert, Türmer, sodass wir vor einer völlig neuen Situation stehen. Deshalb begrüße ich diese Aussprache, die einer Neuorientierung dienen könnte.«

Hergo-Zovran klappte seine Flughäute nach vorne, sodass sie seinen nierenförmigen Körper völlig enthüllten. Das war eine typische Denkerpose, wie Tifflor inzwischen wusste. Eine Weile schwieg der Türmer, dann sagte er: »Wir haben das gesteckte Ziel erreicht. Erster Terraner. Wir sind ins Solsystem gekommen, um das von unseren Vorfahren verborgene Objekt abzuholen. Ich bedaure, dass unser Erscheinen solche Verwirrung gestiftet hat und dass widrige Umstände zu Komplikationen geführt haben. Wenn Worte der Entschuldigung zu wenig sind, um den von uns angerichteten Schaden abzugelten, dann werden wir eine materielle Entschädigung leisten.«

»Gar so materialistisch, wie die Loower zu glauben scheinen, sind wir Terraner nicht«, erwiderte Tifflor mit leichtem Sarkasmus. »Die Loower sind unsere Gäste, solange sie wollen. Zuerst sahen wir in euch Invasoren, doch inzwischen sind die wahren Beweggründe bekannt. Wir akzeptieren die Loower als Freunde.«

»Wir werden diese Bekanntschaft in guter Erinnerung behalten.«

»Was soll das heißen?«, fragte Tifflor. Seine Ahnung schien sich zu bestätigen.

»Das ist ein Abschied, Erster Terraner.«

»Die Loower wollen das Solsystem verlassen?«

»Warum braucht ihr Terraner für alles immer eine doppelte Bestätigung? Wir haben das Objekt in unseren Besitz gebracht, und es ist unterwegs an den Ort seiner Bestimmung. Mehr wollten wir nicht. Unsere Anwesenheit im Solsystem ist nicht mehr nötig, wir bereiten den Aufbruch vor. Das ist nicht schwer zu erkennen, Erster Terraner. Warum wollen Sie die Tatsachen nicht wahrhaben?«

»Ich möchte nur eine plausible Erklärung für diesen plötzlichen Aufbruch.«

»Habe ich Ihnen die nicht gegeben?«

»Wohin werden die Loower gehen?«

»In dieser Galaxis ist Alkyra-II unsere Heimat. Von dort sind wir gekommen, dorthin kehren wir zurück. Tun Sie sich wirklich so schwer, diese Tatsache zu akzeptieren, Erster Terraner?«

»Es ist einiges vorgefallen, was den plötzlichen Aufbruch der Loower in neuem Licht erscheinen lässt«, sagte Tifflor. »Für uns erweckt er den Anschein einer Flucht.«

»Einer Flucht – wovor?« Der Türmer schien wirklich überrascht zu sein.



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