Showalter, Gena - Die Herren der Unterwelt 07 by Schwarzes Geheimnis

Showalter, Gena - Die Herren der Unterwelt 07 by Schwarzes Geheimnis

Autor:Schwarzes Geheimnis
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


16. KAPITEL

I ch werde es einzig und allein deshalb tun, weil ich dich will. Als Haidees sanfte und zugleich so erschütternde Worte in Amuns Kopf widerhallten, hörte er auf, darauf zu warten, dass sie die Initiative ergriff. Er hörte auf, darauf zu warten, dass sie ihm bewies, wie sehr sie ihn begehrte, und dadurch wiedergutmachte, dass sie ihn unter der Dusche wegen Micah zurückgewiesen hatte.

Ich kann dir geben, was du willst, versprach er ihr mit rauer Stimme.

Ein Seufzer der Erleichterung teilte ihre Lippen.

Er wollte nicht, dass sie erleichtert war; er wollte, dass sie den Verstand verlor. Mit einem Stöhnen presste er seinen Mund auf ihren, legte ihr die eine Hand in den Nacken und die andere auf den Hintern und zog sie an seinen gestählten Körper. Sogleich öffnete sie sich für ihn, begrüßte seine Zunge in den feuchten, seidenweichen Tiefen, die er gierig erforschte. Er schmeckte Minze und Apfel, aromatisch und erfrischend wie ein Sorbet. Das Verlangen nach mehr trieb ihn an.

Eigentlich hatte er sie während ihrer Unterhaltung nach der unnatürlichen Kälte ihrer Haut fragen wollen, doch als sie von Tod und Schmerz gesprochen hatte, hatte er sich auf nichts anderes mehr konzentrieren können. Nur noch darauf, einen Weg zu finden, sie zu retten. Es musste einen Weg geben. Und es musste einen Grund dafür geben, dass sie immer wieder zurückkam.

Wie oft ist sie wohl schon gestorben? hatte er sich gefragt. Und auf wie viele verschiedene Arten? Nichts Genaues zu wissen quälte ihn zwar, doch er hatte die dunkle Vermutung, es würde ihn vernichten, wenn er es wüsste. Ganz egal, was sie in der Vergangenheit getan hatte, sie hatte es nicht verdient, so zu leiden. Die Angst, die in ihren Augen geflackert hatte, als sie erzählt hatte, dass sie immer aufs Neue im selben Körper wiedergeboren wurde … Diese Angst wollte er nie wieder sehen.

Und konnte er ihr eigentlich vorwerfen, dass sie ihn und seine Freunde so sehr hasste? Ein dämonenbesessener Unsterblicher hatte ihre Familie und ihren Ehemann abgeschlachtet. Wäre Amun an ihrer Stelle gewesen, er hätte genauso reagiert und jeden angegriffen, der auch nur ansatzweise die Hände im Spiel gehabt hatte. Zum Zeitpunkt von Badens Tod hatte Haidee nur gewusst, dass die Herren brutal, verrückt und zu jeder grausamen Tat bereit waren. Natürlich hatte sie danach gestrebt, sie zu vernichten.

Und er hatte ihr und ihren Kameraden dasselbe angetan.

Nun, da Amun frei von Schuld, Wut oder Verzweiflung zurückblickte, wusste er, dass drei Dinge wahr waren. Haidee hatte ihre Familie verloren. Er hatte einen Freund verloren. Und er würde sie für diesen Verlust nicht länger hassen. Seit sie sich den Weg in sein Schlafzimmer erkämpft und sich so liebevoll um seine Wunden gekümmert hatte, hatte sich dieser Hass ohnehin nicht mehr richtig angefühlt. Er hatte ihn erzwingen müssen.

Jetzt wollte er alles von ihr. Er würde – könnte – sich nicht länger mit weniger zufriedengeben. Nicht länger würde er sich einreden, sie würde ihn schon bald langweilen, nur um sich von dem Bedürfnis zu befreien, sie zu berühren. Nein. Er würde diesem Bedürfnis endlich nachgeben und auch ihre Sehnsucht befriedigen.



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