Shadowrun 47 - Heitz, Markus by Gottes Engel

Shadowrun 47 - Heitz, Markus by Gottes Engel

Autor:Gottes Engel
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2009-06-15T01:09:37+00:00


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UCAS, Seattle, Downtown, 18.03.2058, 11.21 PSZ

»Sie haben Post«, begrüßte das Mailprogramm Geoffrey, als er von seinem Ritt durch die Matrix-Landschaften der Kanalisationsdienste zurückkehrte.

Nun war der Decker im Besitz der offiziellen Karten des Seattler Untergrunds. Nach einer kleinen Pause würde er sich ins virtuelle Hinterzimmer der Firmen decken und ein wenig nach Besonderheiten in den Röhrensystemen suchen.

Schau mal einer an. Geoffs Neugier erwachte, obwohl sein hungriger Magen nach einem Imbiss verlangte. Da hat unser Hobbyninja tatsächlich ein Briefchen von Zozoria erhalten.

Die Adresse lautete auf die japanische Niederlassung von »Antique Enterprises«, ein Standardschreiben erinnerte an ein Geschäftsessen im Pantry am kommenden Abend. Jeroquees Vermutung, dass Zozoria Interesse an den Foki und Fetischen der toten Magier hatte, erhärtete sich.

»Sie haben Post«, sagte die Computerstimme wieder. Mehrere Mails von Khodokarami gingen ein und versprachen Moloki die wildeste Folter, wenn er sich nicht unverzüglich meldete.

Die geht mir auf die Eier, stöhnte er gedanklich auf und formulierte einen Abschiedsbrief im Namen des Toten, in dem er sie wüst beschimpfte und sie als Schnalle bezeichnete, deren Untreue er erkannt habe. Das verstünde die Inderin hoffentlich.

Durch einen Tastendruck abgesandt, rauschte die elektronische Botschaft los und verschwand unwiederbringlich in den Tiefen der Matrix.

Grinsend stand Geoffrey auf und unternahm einmal mehr den Gang zum Kühlschrank, der sich dank seiner kleinen Fressorgien bereits gefährlich leerte, um sich die nächste Gourmet-Tiefkühlkost in den Auto-Chef zu schieben.

Jeroquee meldete sich von unterwegs und erklärte, dass sie sich immer noch auf der Suche nach den richtigen Leuten befand. Diejenigen, die sie unbedingt für den Ausflug in die Kanalisation anheuern wollte, waren wie vom Erdboden verschluckt.

»Der Japse hat eine Einladung von Zozoria bekommen«, erstattete der Decker Bericht und barg sein dampfendes Mittagessen aus dem Auto-Chef. »Im Pantry. Das ist ein mickriger Nobelfutterladen, der auch kleine Gerichte serviert. Was machen wir jetzt?«

»Wir können uns die Sache aus der Ferne betrachten.« Die Ghuljägerin klang kaum begeistert. »Ich hoffe, er kommt nicht auf die Idee, unbedingt bei seinem Freund vorbeischauen zu wollen?«

»Angemeldet hat er sich nicht. Es kam nur die Einladung.«

»Okay, dann buchen wir auch einen Tisch«, entschied die junge Frau. »Wir schauen uns den Herrn mal an und improvisieren. Sonst noch was?«

»Nein.« Geoffrey schob sich eine Gabel Essen in den Mund und schmatzte genießend. »Mann, ist das Zeugs gut! Wir brauchen unbedingt Nachschub.« Er lachte. »Ich habe mit Khodokarami Schluss gemacht, ist mir eben eingefallen. Sie hat Mails geschickt, und ich antwortete als Atades. Die sind wir los.«

»Hast du es wenigstens so formuliert, dass sie es schlucken wird?«

»Aber klar. Sehr gefühlvoll.«

Jeroquee glaubte ihm kein Wort. »Taucht sie auf, tauchst du ab, verstanden?«, wies sie ihn an. »Du wirst dich nicht mehr bei ihr melden. Keine Mails an irgendjemanden. Wir reden später.«

Sie hat einfach kein Vertrauen. Der Decker beendete seine Mahlzeit, rülpste ordentlich und nutzte die luxuriöse Badewanne, um sich ein wenig zu entspannen. Dabei fiel sein Blick auf den Bademantel, den die Ghuljägerin getragen hatte. Unwillkürlich schweiften seine Erinnerungen zurück zu der Nacht, in der sie sich gegenseitig trösteten.

Um sich abzulenken, suchte er nach neuen Aufgaben.



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