Segel aus Stein by Ake Edwardson

Segel aus Stein by Ake Edwardson

Autor:Ake Edwardson [Edwardson, Ake]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-11-14T23:00:00+00:00


29

Winter rief vom Auto aus an. Möllerström verband ihn mit Ringmar, der über einem Totschlag in Kärra saß. Open and shut. All diese widerwärtige Papierarbeit nach einer Tat, die innerhalb einer Viertelsekunde begangen worden war, aber keine Mysterien, kein Rätsel. Ein Besoffener, der einen anderen Besoffenen erschlagen hatte aus einem Grund, den der Täter vergessen hatte, als er wieder nüchtern war. Er erinnerte sich an keinen Schlag, keinen Totschlag.

»Was hältst du von einem Glas in der Stadt?«, fragte Winter. »Ich hab keine Kraft, heute noch mal in mein Zimmer zurückzukehren.«

»Ich hab gar nicht gesehen, dass du dich ausgestempelt hast«, sagte Ringmar.

»Wir treffen uns in zwanzig Minuten bei >Eckerbergs<«, schlug Winter vor.

»Gibt's dort Krabbenbrote?«, fragte Ringmar. »Ich liebe Krabbenbrote.«

»Wenn nicht, müssen sie eben eins machen«, sagte Winter.

Es gab nur noch ein Krabbenbrot, als Winter ankam, aber man wollte gern ein weiteres vorbereiten. »Machen Sie es doppelt so groß wie dieses«, sagte er und nickte zur Kühltheke. »Ich bezahle auch dafür.«

»Deins ist ja viel größer«, sagte Ringmar, als sie am Tisch saßen.

»Ich hab heute Mittag nichts gegessen«, erwiderte Winter.

»Wirklich merkwürdig«, sagte Ringmar, der immer noch die Größe verglich. »Ist der Kaltmamsell das Gefühl für Relationen abhanden gekommen?« Er drehte seinen Teller, als wollte er sehen, ob das Brot von der anderen Seite betrachtet größer sei. »Das ist ja verrückt. Auf deinem sind mindestens dreihundert Gramm Krabben mehr als auf meinem. Und der Durchmesser von deinem ist ja größer als.«

»Wenn mir das passierte, würde ich das nicht einfach so hinnehmen«, sagte Winter. »Du hast schließlich für den Spaß bezahlt.« Er kaute auf einer weiteren Krabbe. »Das ist ungerecht.«

Als Ringmar diskret die Hand hob, um die Aufmerksamkeit der Kellnerin zu erregen, fiel Winter ein, dass sein Kollege dieses Mal mit Bezahlen an der Reihe war, und er beichtete, wie er zu seinem überdimensionierten Krabbenbrot gekommen war.

»Wann ruft sie an?«, fragte Ringmar, als die Teller leer waren und Winter erzählt hatte, was am Vormittag passiert war. »Schafft sie es bis heute Abend dorthin, oder muss sie in London übernachten?«

»Wenn der Anschluss in Heathrow klappt, ist sie um sechs Uhr Ortszeit da«, sagte Winter und sah auf seine Armbanduhr. »Also um sieben unserer Zeit.«

»Hast du mit Macdonald gesprochen?«

»Nein. Sollte ich?«

»Tja, bevor er zu viele seiner alten Kontakte ausnu.«

»Ich glaube, dieser Craig hat ihn schon informiert.«

»Hmhh.«

»Was meinst du?«

»Hmh«, wiederholte Ringmar.

»Was ist, Bertil?«

»Das ist ja eine seltsame Geschichte ... ich weiß nicht . irgendwie riecht es hier . nach Verbrechen.« Ringmar trank den letzten Schluck Wasser und stellte das Glas ab. »Es ist ja wirklich eine Nachricht vom Vater gekommen, also diesem John Osvald. Von jemandem in Schottland, vielleicht aus der Gegend um Inverness . jemand hat ein Interesse daran, die Familie in Schweden zu erschüttern.« Ringmar fuhr mit dem Finger am Tellerrand entlang und schaute auf. »Axel Osvald fährt sofort los, als er die Nachricht bekommt. Auf der Stelle. Die Frage ist also, ob er etwas darin gesehen hat, was wir nicht sehen können. Etwas, das er erkannte.«

»Oder ob noch etwas gekommen ist, wovon wir nichts wissen«, sagte Winter, »Andere Nachrichten, gleichzeitig.



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