Seelenchronik - Trilogie um Corbin Kavanagh (German Edition) by Jankowski Patricia

Seelenchronik - Trilogie um Corbin Kavanagh (German Edition) by Jankowski Patricia

Autor:Jankowski, Patricia [Jankowski, Patricia]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-28T23:00:00+00:00


4. Kapitel

Wie gerne hätte Gabe mit Chevalier über seine Überlegungen gesprochen! Aber nichts stand ihm ferner, als das. Er konnte nach all dem kaum zu dem Belgier gehen und ihn bitten, mit ihm zusammen Corbin zurückzuholen!

Alleine der Gedanke daran, diesen Satz in seinem Kopf auszusprechen, ließ ihn schon zittern.

Unmöglich!, schrie eine Stimme in ihm, die rationale Stimme, die es nie für möglich gehalten hatte, dass es Dämonen gab.

Gabe versuchte, nicht auf diese Stimme zu hören, aber das war nicht leicht. Zu sehr sehnte er sich danach, Corbin wieder in den Armen halten zu können, in dessen Augen blicken zu können. Zweifel war der ungeliebte Bruder der Hoffnung, aber in diesem Augenblick schien es Gabe, als wäre es ein Zwillingsbruder, der nur eine winzige Nuance anders war, als sein Ebenbild.

Es war mühsam für ihn, den Arbeitstag durchstehen zu müssen, und zu allem Überfluss kam auch noch Famke am Nachmittag zu ihm und schenkte ihm ein breites Lächeln.

„Hey!“, begrüßte sie ihn. „Du warst am Wochenende nicht da? Ich hätte mich gerne mit dir getroffen.“

„Ich war draußen in der Hütte am See“, antwortete Gabe, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. „Ich versuche, den Kopf klar zubekommen.“

„Gute Idee.“ Das klang in Gabes Ohren spöttisch, aber er war sich bei Famke nicht sicher, denn Spott gehörte kaum zu ihr. „Was hältst du davon, mal wieder ein wenig mehr am ‚Gesellschaftsleben‘ teilzunehmen?“ Ihre Finger malten Anführungszeichen in die Luft und Gabe sah endlich auf. Offenbar war sie nicht so leicht abzuschütteln.

„Was meinst du damit genau?“, fragte er ausgesucht höflich nach und sie lächelte ihn unschuldig an.

„Geh mit deinem Mädchen aus“, schlug sie ihm vor. „Begleite uns anderen wieder in der Mittagspause, triff dich nach Feierabend mit Stefan, geh am Mittwoch mit uns tanzen ...“

„Ich denke darüber nach, ja, Kleines?“ Gabe konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken, denn sie war zu niedlich in ihrer Bemühung, ihn aus der Reserve zu locken! Das hatte er immer so sehr an ihr gemocht.

„Denk nicht zu lange nach, das gibt Falten“, zog sie ihn sachte auf und strich ihm eine Haarsträhne aus den Augen. „Wir werden dann zwar immer noch da sein, aber ...“

„Ich weiß.“ Gabe nickte und griff nach ihrer Hand, um ihr einen kleinen Kuss auf die Innenseite des Handgelenks zu geben. „Ich weiß.“

Famke lächelte noch einmal so hinreißend, dann ließ sie ihn wieder alleine.

Sie würde immer da sein, das wusste er. Nur zu welchen Bedingungen, das war die Frage.

*.*.*

Niemand schien auf seiner Seite zu spielen.

Es war jetzt schon die dritte Nacht, und Gabe hatte immer noch keine Spur von dem Seelenfänger gefunden.

Es hatte nach seiner Rückkehr vom See zu regnen begonnen, und es schien nicht aufhören zu wollen. So schlich er also in kaltem Regen und totaler Dunkelheit auf dem Friedhof herum, um den Dämon zu finden.

Er fror erbärmlich und seine Sinne waren auch nicht mehr vollkommen bei der Sache. Er konnte froh sein, wenn ihm kein Vampir über den Weg lief!

Um zwei Uhr in der Früh gab er auch in dieser Nacht die Suche auf und tappte frustriert nach Hause, um sich erst einmal lange unter die heiße Dusche zu stellen.



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