Schwarze Sau: Hardcore (German Edition) by Mertens J

Schwarze Sau: Hardcore (German Edition) by Mertens J

Autor:Mertens, J. [Mertens, J.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Redrum Books
veröffentlicht: 2020-08-10T00:00:00+00:00


Kapitel 20

Seit Tagen hatte er nicht Anständiges mehr gegessen, somit war es überwiegend Galle gewesen, was Elias Brown ausgekotzt hatte. Zum Glück hatten diese Wohnmobile Toiletten. Der Vorfall mit den Schweinen war für seinen Magen eindeutig zu viel gewesen, obwohl er als Schwarzer im Süden der USA schon einiges erlebt hatte. Weniger zwar am eigenen Leib, doch war er schon mehrmals Zeuge von radikalen Übergriffen gewesen. Der Sezessionskrieg war schon seit über 150 Jahren vorbei, doch immer noch gab es unverbesserliche Gestrige, die den Sieg des Nordens nicht akzeptieren konnten oder wollten. Nicht nur auf den Straßen von New Orleans hatte er furchtbare Szenen miterlebt. Und immer war es rotes Blut gewesen, das den geschundenen Leibern entströmt war, egal ob deren Hautfarbe schwarz oder weiß gewesen waren. Inzwischen war man in der biologischen Wissenschaft so weit, dass man Menschen offiziell nicht mehr in Rassen aufgliederte. Doch auch das interessierte diese menschlichen Bestien in keiner Weise. Und auch in dieser Kleinstadt namens Reb’s Grove schienen diese unwürdigen alten Statuten noch hochgehalten zu werden.

Was Elias jedoch gerade hatte mit ansehen müssen, hatte mit Rassismus nichts mehr zu tun. Es war ein verwerflicher, unglaublicher Racheakt gewesen, der an Brutalität kaum noch zu überbieten war; eingeleitet, zugelassen und provoziert von seiner einst so geliebten eigenen Schwester – oder dem, was einmal seine Schwester gewesen war. Es war schlimmer gewesen als alles, was er in der Vergangenheit hatte ertragen müssen. Mit einer Ausnahme: Was die fünf Kerle in der letzten Nacht mit Gulla angestellt hatten, war in der Tat noch grauenvoller gewesen. Daran wollte Elias jedoch nicht schon wieder denken; es gab in seinem Bauch nichts mehr, was er noch erbrechen konnte. Er wunderte sich nur über die Identität des letzten Opfers. Der nackte Mann, der gerade von den Schweinen zerlegt worden war, war keiner der Täter von gestern Nacht gewesen. Welche Rolle er in der ganzen Sache gespielt hatte, war Elias daher nicht klar.

Doch was auch dahintersteckte: Gulla war mit seinen Überresten ebenso verfahren wie mit denen des Automechanikers. Die Leichenteile, das Blut – alles hatte sie auf magische Weise verschwinden lassen. Alles, bis auf den Kopf. Sie war nun im Besitz zweier Schädel, die sie auf einer Anrichte vor dem großen Spiegel platziert hatte. Nach ihrer Aussage sollten es neun werden, was zwangsläufig bedeutete, dass noch mehr als die fünf Mörder in die Angelegenheit involviert waren. Der Mann vorhin war wohl einer der indirekten Täter gewesen.

Doch all das war nebensächlich und interessierte Elias nicht mehr sonderlich. Statt seiner Schwester hatte er einen Dämon auf die Welt losgelassen, der aller Liebe und familiärer Bindung entbehrte. Niemals würde dieses verfluchte Geschöpf, das einst seine Schwester gewesen war, mit ihm kommen und ein neues Leben beginnen. Dieses Ding war ausschließlich auf Rache aus und würde nach vollendetem Werk wieder in die Hölle oder sonst wohin verschwinden. Und Elias hatte nicht vor, denselben Weg einzuschlagen. Er nahm sich vor, sein ursprüngliches Vorhaben endgültig aufzugeben und abzuhauen. Seine Handlungen waren ja offenbar ohnehin nur auf das Wirken des Rachegeistes zurückzuführen gewesen.



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