Schutzpatron by Volker Klüpfel

Schutzpatron by Volker Klüpfel

Autor:Volker Klüpfel [Klüpfel, Volker]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
ISBN: 9783492952590.0
Herausgeber: Piper Verlag
veröffentlicht: 2011-06-03T14:45:57+00:00


Acht Tage zuvor

Es war eng in dem Lieferwagen, und die Luft war stickig. Dennoch mussten sie manchmal auf diesen mobilen »Konferenzraum« zurückgreifen, nachdem ihnen ihr eigentliches Basislager abhandengekommen war. Und die alte Hütte ohne elektrisches Licht war auch kein adäquater Ersatz für die Werkstatt. Keiner sagte etwas, alle blickten gespannt auf Magnus. Sie wussten, dass er etwas Wichtiges zu sagen hatte, sonst hätte er sie nicht um diese Zeit hier zusammengetrommelt.

»Es gibt eine kleine Änderung des Plans«, begann er schließlich.

Das Gemurmel, das sich auf diese Ankündigung hin erhob, wurde schnell lauter. »Was?«, »Warum?«, »Welche?«, lauteten die durcheinander gestellten Fragen. Magnus hob beide Hände wie ein Priester und sagte: »Ganz ruhig, ich habe alles im Griff. Agatha und ich werden nach Wien fahren.« Er nickte dem kleinen, untersetzten Mann zu, der in der Ecke an eine der Türen gedrückt saß.

»Was wollt ihr denn da?«, fragte Christophorus mit nervöser Stimme vom Fahrersitz aus.

»Da ist doch grad die Ausstellung, du Idiot«, erwiderte Lucia und verdrehte die Augen.

»Richtig, die Ausstellung«, bestätigte Magnus.

»Wollt ihr etwa ohne uns …?«, begann Servatius, und die Augen des Südländers schimmerten dunkel.

»Keine Angst. Ihr seid alle weiterhin dabei. Und an eurem Anteil ändert sich nichts. Es ist nur eine kleine Modifikation unseres Plans, wie gesagt.«

»Und wie genau sieht die aus?«, wollte Georg wissen. Er saß neben Nikolaus und wirkte an der Seite des Hünen geradezu winzig.

Magnus blickte den drahtigen Mann mitleidig an. »Sankt Georg, du kennst nicht mal den alten Plan in all seinen Details, was würde es dir nutzen, wenn ich dir nun die Änderungen erklärte? Alles, was ihr wissen müsst, werde ich euch sagen.« Dann schlug er wieder seinen Predigerton an. »Fürs Erste muss reichen: Agatha wird sich in Wien in Gefahr begeben. Aber sorget euch nicht – ich werde meine schützende Hand über ihn halten.« Er blickte in fragende Gesichter. Sie konnten mit seiner blumigen Sprache offensichtlich nicht viel anfangen. Ihr Pech, dachte er. Dann fuhr er fort: »Es gibt einen neuen Propheten, der Interessantes zu verkünden hatte. Deswegen die Änderung.«

»Ist jetzt etwa noch jemand im Boot?«, fragte Servatius misstrauisch. Seine schwarzen Augen verengten sich. »Wird unser Anteil jetzt kleiner? Magnus, wir hatten einen ganz klaren Deal!«

»Der natürlich erfüllt wird«, zischte der Schutzpatron. »Noch nie hat jemand, der für mich gearbeitet hat, nicht das gekriegt, was er verdient hat. Und damit genug!«

Servatius entging die Warnung nicht, die in diesen Worten lag, und er schwieg.

»Und wer soll dieser … Prophet sein? Und wie kann er uns helfen?«, meldete sich Georg noch einmal zu Wort.

Magnus grinste. »Ihr müsst einfach glauben, meine Schäfchen. Ihr müsst einfach glauben.«



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