Schokolade des Schreckens by Thomas Brezina

Schokolade des Schreckens by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-01-26T05:00:00+00:00


Unsichtbare Gegner

„So etwas nennt man eine stockfinstere, kohlrabenschwarze Nacht“, dachte Axel. Immer wieder kniff er die Augen zusammen und riß sie dann weit auf, um irgend etwas rund um sich zu erkennen. Doch es gelang ihm nicht. Der Mond war hinter einer dicken Wolkenschicht versteckt, und in der Nähe gab es weder ein Dorf noch ein einzelnes Haus, aus dem ein wenig Licht gedrungen wäre. Die Schlittenhunde schienen den Weg genau zu kennen und ein bestimmtes Ziel anzustreben. Mit großer Sicherheit zogen sie die beiden Schlitten im Blindflug durch die Finsternis.

Plötzlich klang ihr Bellen ganz anders. Es hallte laut und wurde vom Echo vervielfältigt. „Wir müssen in einer Höhle sein“, rief Lieselotte ihrem Kumpel zu.

„Oder in einem Tunnel“, brüllte Axel zurück. Die Fahrt ging nämlich ungebremst weiter, immer tiefer und tiefer in den Gang hinein.

Unter lautem Gebell verlangsamten die Hunde schließlich das Tempo, und Axel und Lieselotte sprangen von den Kufen. Sie liefen über den harten Boden und hielten den Schlitten zurück, damit er den Tieren nicht auf die Pfoten krachte.

Ein lautes Knirschen und Quietschen ertönte hinter ihnen. Es hörte sich nach einer Tür an, die langsam zuschwang und schließlich mit einem lauten Knall einrastete.

Aus den Transportsäcken der Schlitten tauchten nun Dominik und Poppi auf, die von den Ängsten ihrer Freunde nichts mitbekommen hatten. Für sie war die Fahrt ein großer Spaß gewesen.

„He, wieso ist es hier so dunkel?“ wollte Poppi wissen. „Frag mich etwas Einfacheres“, brummte Lilo, die ihr Unbehagen unter allen Umständen vor den anderen verbergen wollte.

Die Hunde hatten sich beruhigt und lagen hechelnd auf dem Boden. Ihr dampfender Atem erfüllte die Luft

Wieder knirschte und quietschte es. Doch diesmal kamen die Geräusche von vorne. Die Hunde schienen nicht besonders überrascht und bellten nur kurz auf.

„Was... was machen wir jetzt?“ fragte Dominik zaghaft. „Ich meine, wo hat es uns hinverschlagen?“

„Auch diese Frage kann ich nicht beantworten“, brummte Lilo. „Ich weiß nur, daß wir uns zweifellos in einem Berg befinden. Es scheint sich um einen Gang im Fels zu handeln. Die Wände sind auf jeden Fall rauh und unbehandelt. Sie fühlen sich nicht nach einem Beton-Tunnel an.“

An der Decke des Ganges flammte eine Lampe auf, die direkt auf die vier Knickerbocker leuchtete.

Poppi schrie auf und deutete nach vorne. „Dort steht jemand!“ kreischte sie. Doch als die anderen hinblickten, verlosch das Licht wieder.

Die vier Knickerbocker drängten sich eng zusammen und hielten einander an den Händen fest. „Ist das die Überraschung, von der Max gesprochen hat?“ flüsterte Dominik aufgeregt. Durch Lilos Kopf jagten mehrere Gedanken: Monsieur Schwertli will uns an einen Ort bringen, wo wir keine weiteren Nachforschungen anstellen können – lautete die eine Idee. Oder es war nicht Monsieur Schwertli, der uns zu den Hundeschlitten bestellt hat, sondern jemand anderer. Irgend jemand, mit dem Max unter einer Decke steckte. Oder handelte es sich um eine Falle des Killerhais?

Die Ungewißheit machte der Bande schwer zu schaffen. Die vier Junior-Detektive wagten kaum zu atmen und lauschten angestrengt in die Stille, die nur durch das Keuchen der Hunde gestört wurde.

Axel holte schließlich tief Luft und ließ seine Hand in den Hosensack gleiten.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.