Schicksal des Blutes by Stephanie Madea

Schicksal des Blutes by Stephanie Madea

Autor:Stephanie Madea [Madea, Stephanie]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Sieben Verlag
veröffentlicht: 2012-07-30T10:14:30+00:00


~~

Der Helikopter setzte behutsam im Sand auf. Nyl schaltete geschwind die Geräte ab.

„Du hast also eine Mutter …“ Amy hob eine Braue.

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, obwohl er es zu verbergen versuchte. Es verbreiterte sich und er wandte sich ab. Sie schmunzelte ebenfalls, seine leisen Lachlaute wirkten ansteckend. Er hatte seinen inneren Kampf, die undurchsichtige Mimik beizubehalten, kurzfristig verloren. Wann hatte sie ihn mal lachen gesehen? Überhaupt schon einmal?

Nyl drehte sich zu ihr und sah sie ausdruckslos an. „Wer hat die nicht?“

Da war er wieder, der Schleudergang. „Du wirkst, als wärst du genau so, zwei Yards in Leder gewandet und mit harter Miene, aus dem Ei gesprungen.“ Nicht nur intellektuell, sondern auch auf der Gefühlsebene fühlte sie sich in Nyls Nähe wie in einer Wäscheschleuder. Immer volle Pulle. Rauf und runter, hin und her. Gott, was war sie froh, auf seinem Schoß nicht vergessen zu haben, dass er nur mit ihr spielte, damit sie ihn nicht bloßstellte. Beinahe wäre es ihm im Heli gelungen, ihren Verstand auszuschalten. Und verdammte Scheiße, sie hatte es genossen, wie er sie zart und doch kräftig berührte, wie er auf ihren Körper mit einer intensiven und dauerhaften Erregung reagierte, die ihresgleichen suchte. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätte sich zu einem Kuss umgedreht oder ihm ihren Hals dargeboten oder seine Hand ergriffen und sie zwischen ihre Schenkel geschoben, gleich unter das Seidenhemd, in ihren Slip, um seine Finger in ihre heiße Nässe …

Amy riss die Tür auf und stieg aus. Beim Sprung hinab spürte sie mit aller Härte ihre körperlichen Blessuren. Ihrer Meinung nach hatte sie keinen Ton des Schmerzes von sich gegeben, aber Ny’lane stand plötzlich hinter ihr. Sie wandte sich um, weil sie vermutete, von ihm eventuell angeboten zu bekommen, sie zu tragen oder er mit sonst irgendeiner wirren Vampirlogik aufwartete, auf die sie wieder blitzschnell reagieren musste. Doch er starrte nur verschlossen auf sie herab. Leicht mürrisch, als hätte er sie am liebsten doch auf Höhe des Flugplatzes aus dem Hubschrauber geworfen. Sie musterte ihn unverhohlen. Ohne seine harte Erektion am Hintern zu spüren, gelang es ihr endlich, ein wenig Klarheit in ihre Gedanken zu bringen. Ny’lane mochte sie, begehrte ihren Körper, aber er wollte nichts mit ihr zu tun haben, weil sie ihm bei seinen Geschäften und seinem freizügigen Leben im Weg war. Zudem war sie eine Weiße und kam somit nicht einmal als Nahrungsquelle infrage. Er hätte sie wahrscheinlich am Flughafen abgesetzt, wenn er Cira nicht sein Wort gegeben hätte, auf sie aufzupassen. Er durfte nicht am Lungi Airport auftauchen, weil Drogenbeauftragte, die Armee oder die Konkurrenz sofort versuchen würden, ihn zu verhaften oder umzubringen. Floh er, würden die Kerle sie benutzen, ihn zu erpressen. Wie Bliss es getan hatte. Kein Wunder, dass Nyl danach strebte, sie loszuwerden. Die Frage war, weshalb er dann so dicht bei ihr stand. „Willst du mich noch mal küssen?“

Nyl bewegte sich keinen Deut und doch war sie aufgrund des leichten Schimmers hinter der Sonnenbrille sicher, ihn mit der Frage überrascht zu haben.



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