Schattenstill by French Tana

Schattenstill by French Tana

Autor:French, Tana [French, Tana]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-10-400794-6
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2012-04-23T16:00:00+00:00


Am Vorderfenster der Gogans waren etliche Plastikfledermäuse aufgetaucht und, mit genau dem Taktgefühl, das ich erwartet hatte, ein lebensgroßes Plastikskelett. Die Tür wurde schnell geöffnet. Man hatte uns beobachtet.

Gogan war ein dicker Mann mit einem wabbeligen Bauch, der ihm über eine dunkelblaue Trainingshose hing, und einem präventiv kahlgeschorenen Schädel. Er war derjenige, von dem Jayden seinen stumpfäugigen Blick hatte. Er sagte: »Was ist?«

Ich sagte: »Ich bin Detective Kennedy, und das ist Detective Curran. Mr …?«

»Gogan. Was wollen Sie?«

Mr Gogan war Niall Gogan, er war zweiunddreißig, hatte eine acht Jahre alte Vorstrafe, weil er eine Flasche durch das Fenster seiner Stammkneipe geschmissen hatte, er hatte fast sein ganzes Erwachsenenleben lang mit wenigen Unterbrechungen als Gabelstaplerfahrer in einem Lagerhaus gearbeitet, und er war derzeit arbeitslos, offiziell jedenfalls. Ich sagte: »Wir ermitteln die Todesfälle nebenan. Dürften wir kurz reinkommen?«

»Sie können auch hier mit mir reden.«

Richie sagte: »Ich habe Mrs Gogan versprochen, wir würden sie auf dem Laufenden halten. Sie war recht beunruhigt. Wir hätten ein paar Neuigkeiten.«

Nach einem Moment trat er von der Tür zurück. Er sagte: »Aber flott bitte. Wir sind beschäftigt.«

Diesmal war die ganze Familie beisammen. Sie hatten sich eine Soap angesehen und dabei irgendwas gegessen, zu dem hartgekochte Eier und Ketchup gehörten, zumindest den Tellern auf dem Couchtisch und dem Geruch nach zu urteilen. Jayden lümmelte sich auf einem Sofa. Sinéad saß auf dem anderen, neben ihr das Baby, in eine Ecke gelehnt und am Fläschchen nuckelnd. Das Kind war der schlagende Beweis für Sinéads Tugendhaftigkeit: seinem Dad wie aus dem Gesicht geschnitten, kahler Kopf und blasser Starrblick inklusive.

Ich ging zur Seite und überließ Richie die Bühne. »Mrs Gogan«, sagte er und beugte sich vor, um ihr die Hand zu schütteln. »Aber nein, bleiben Sie bitte sitzen. Entschuldigen Sie die Störung, aber ich hatte doch versprochen, Sie zu verständigen, wenn sich was Neues ergeben hat.«

Sinéad fiel fast vom Sofa vor lauter Neugier. »Sie haben den Kerl, nicht?«

Ich ging zu einem Sessel in der Ecke und holte mein Notizbuch hervor – wenn du dir Notizen machst und es richtig anstellst, wirst du unsichtbar. Richie nahm den anderen Sessel in Beschlag, so dass Gogan gezwungen war, Jaydens Beine auf dem Sofa aus dem Weg zu schieben. Er sagte: »Wir haben einen Verdächtigen in Gewahrsam.«

»Wahnsinn«, hauchte Sinéad. Dieser gierige Blick ließ ihre Augen aufleuchten. »Ist er ein Psychopath?«

Richie schüttelte den Kopf. »Viel kann ich Ihnen nicht über ihn sagen. Die Ermittlungen laufen noch.«

Sinéad starrte ihn mit offenem Mund an, angewidert. Ihr Gesichtsausdruck sagte: Und dafür hab ich die Glotze auf stumm geschaltet?

Richie sagte: »Ich dachte, Sie haben ein Anrecht darauf, zu erfahren, dass der Bursche nicht mehr frei rumläuft. Sobald ich Ihnen mehr Informationen geben kann, werde ich das tun. Aber im Augenblick geht es uns vor allem darum, ihn weiterhin festhalten zu können, daher müssen wir uns noch bedeckt halten.«

Gogan sagte: »Danke. War das alles?«

Richie verzog das Gesicht und strich sich über den Hinterkopf, was ihn wie einen verlegenen Teenager aussehen ließ. »Hören Sie … Okay, Folgendes. Ich mach das noch nicht



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.