SchattenGrab by Nané Lénard

SchattenGrab by Nané Lénard

Autor:Nané Lénard [Nané Lénard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CW Niemeyer Buchverlage GmbH
veröffentlicht: 2013-08-22T17:00:00+00:00


Der gemeinsame Abend

Moni hatte sich den Abend mit Wolf anders vorgestellt. So richtig schön ruhig, mit guten Gesprächen zu zweit, belauert von Lady Gaga, die dem Pilzrisotto auch nicht abgeneigt sein würde, und ignoriert von zwei Katern, die sich selbst genug waren. Sie hatten auf der Fensterbank immer etwas Trockenfutter stehen und waren daher unabhängig.

Nun gut, jetzt würden Peter und Nadja noch mitkommen. Sie freute sich einerseits, weil sie die beiden lange nicht gesehen hatte. Andererseits zog sie sich momentan lieber zurück, als sich unter Menschen zu mischen – Wolf ausgenommen. So ganz hatte sie den Tod ihrer Schwester noch nicht verarbeitet, aber vielleicht war die Ablenkung auch gut und tat ihr wohl.

Schnell hatte sie noch einen Salat gezaubert, Baguette aufgebacken und einen Käseteller komponiert, sodass für alle genug zu essen da war. Das Risotto drehte sich seit einiger Zeit in der Rührschüssel und duftete bereits köstlich. Wolf würde Augen machen. Als die Hündin zur Tür lief, wusste sie, dass sie seinen Wagen bereits gehört hatte.

„Hmm, lecker“, rief er schon an der Haustür, „das duftet ja köstlich.“

„Hoffentlich schmeckt es auch so“, lachte sie und ließ sich von Wolf umarmen.

„Grüß dich, Moni, ich finde das ganz toll, dass du bei mir kochst. Wie gefällt dir die Maschine?“

„Echt irre, dass sie gleichzeitig kochen und rühren kann. Risotto ist sonst ein Gericht, bei dem du eine Dreiviertelstunde an einem Fleck stehen und den Kochlöffel kreisen lassen kannst.“

„Ich weiß“, schmunzelte er, „das war ein Grund, sie zu kaufen. Der Hefeteig geht auch besser, wenn man ihn von unten wärmt. Und meine Bolognese macht sich fast von selbst.“

„Ziemlich teuer das Ding, oder?“

„Schon, aber wenn man viel und gesund kocht, also alles selbst macht, dann lohnt es sich, glaub mir.“

„Dann überlege ich mir das mal“, sagte Moni.

„Da habe ich eine andere Idee. Wir brauchen doch nicht zwei Maschinen. Du kommst dann einfach rüber.“

Moni grinste innerlich bei den Worten. Da fiel ihr Anna wieder ein.

„Du, Wolf“, sagte sie, „diese Anna aus Vehlen hat angerufen. Da ist Tag der offenen Tür in einer Hundeschule, in der sie mit Aischa ist. Ich habe vergessen, wo. Sie wollte dich einladen und auch mal mit dir spazieren gehen.“

„Ich habe wenig Zeit“, antwortete Wolf und wurde ein bisschen rot, „wir stecken mitten in einem schwierigen und undurchsichtigen Fall. Ich würde dazu auch gerne deine Meinung hören. Stört es dich, wenn wir darüber nachher ein bisschen sprechen?“

„Als ob sich das vermeiden ließe“, sagte Moni mit einem Schmunzeln, das sich sowohl auf Wolfs Reaktion als auch auf seine Frage bezog, „wir haben doch schon immer gemeinsam über die aktuellen Fälle gegrübelt.“

Es klingelte.

„Da sind die beiden schon“, freute sich Wolf und öffnete in Begleitung von Lady Gaga die Tür.

„Darf ich diesmal reinkommen?“, fragte Peter sarkastisch und blieb demonstrativ an der Schwelle stehen. „Ich bringe auch nette Begleitung und ein paar Frikadellen mit. Ach ja, und drei Schnitzel habe ich auch noch.“

„Vorhin waren es noch mehr Buletten“, sagte Nadja und zwickte Peter in eine seiner Speckröllchen. „Sie haben sich während der Fahrt wie durch Zauberei in Luft aufgelöst.



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