SchattenGift by Nané Lénard

SchattenGift by Nané Lénard

Autor:Nané Lénard
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-03-29T13:02:48+00:00


Der Tag danach

Noch immer musste Moni über ihren Nachbarn und Freund Wolf schmunzeln. Er hatte es tatsächlich nicht mitbekommen, dass sie in den wenigen Nachtstunden dicht an seiner Seite geschlafen hatte.

Sie entschied sich, ihn erst einmal in diesem Glauben zu lassen und streichelte Aisha, die ihr auf Schritt und Tritt folgte. Zum Glück blieb die Hündin auch allein. Sie hatte das vorhin zuerst getestet, indem sie zu Gaga hinübergegangen war, um diese in den Garten zu lassen. Es beruhigte sie, dass kein Jaulen aus ihrem Haus drang und dass Aisha noch genau an der Stelle im Flur lag, wo sie sie zurückgelassen hatte. Sie musste später zum Einkaufen fahren, und am Montag hatte sie einen Termin zur Mammographie in Minden. Den konnte und wollte sie nicht absagen. Bei der Vorsor-geuntersuchung hatte der Frauenarzt etwas ertastet, das dringend abgeklärt werden musste. Solange diese diffusen Knötchen in ihren Brüsten nicht als harmlose Kalkablagerungen entlarvt waren, hatte sie in sich selbst keine Ruhe. Es sei wahrscheinlich nichts, waren seine Worte gewesen. Er hatte gut reden. Ihr fiel es schwer, nicht daran zu denken, dass eben doch etwas sein könnte.

Entschieden schob sie die Gedanken zur Seite und überlegte, was sie denn für Wolf und sich kochen könne. So wie es aussah, kam er heute weder zum Einkaufen noch zum Kochen und Peter ebenfalls nicht, fiel ihr ein. Sie entschied sich für einen Auflauf aus Nudeln, Porree und Käse. Für die beiden Männer würde sie separat zusätzlich Frikadellen braten. Sie musste sie 179

ja nicht essen, aber ein rein vegetarisches Essen wollte sie Wolf und Peter nach dieser Nacht nicht antun.

Wolf Hetzer musste lächeln, als er die SMS von Moni bekam. „Essen um eins! Sag Kruse, dass er sich keine Sorgen machen soll. Es gibt Bio-Frikadellen aus Fleisch!“ Sie waren gerade auf dem Weg zu Dr. Wiebking, den sie glücklicherweise an diesem Samstag zu Hause erwischt hatten. In einer halben Stunde sei er für die Herren Kommissare zu sprechen, hatte er gesagt.

„Peter, dein Abend ist gerettet!“

„Wie meinst du das?“

„Moni kocht für uns. Sie hat Mitleid mit uns.“

„Oh weh! Das hat mir heute noch gefehlt, Vegeta-riererfraß…“

„Keineswegs, sie macht uns extra Frikadellen!“

„Aus Fleisch? Hoffentlich nicht aus so einem Soja-mist.“

Hetzer musste laut lachen.

„Mein Gott, bist du misstrauisch. Nein, sie holt extra Biohackfleisch.“

„So ganz ohne Antibiotika? Ich weiß nicht, ob das schmeckt.“

Kruse schmunzelte. Sein Zwei-Tage-Bart juckte ihn.

„Ich habe noch Reste aus der Zeit der Behandlung von Gagas Pfote. Schon ein bisschen abgelaufen, aber für die Frikadellen gehen sie vielleicht noch. Oder wir fragen diesen Dr. Wiebking, ob er noch so ein Würzmittel zu Hause hat.“

Kruse boxte ihn auf die Schulter.

„Untersteh dich, du Gourmet!“

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