Sara: Eine Liebesgeschichte (German Edition) by Marcus Schneider

Sara: Eine Liebesgeschichte (German Edition) by Marcus Schneider

Autor:Marcus Schneider [Schneider, Marcus]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-03-01T05:00:00+00:00


Im Handumdrehen hatten sie brennbares Gestrüpp aus den Uferbüschen zusammengeklaubt. Alan benutzte ein faszinierendes Pulver, dass man nur auf den Boden werfen musste, damit es Flammen schlug. Schon war ein Feuer entzündet, auf dem sie in einem kleinen Topf Teewasser erhitzten. Brummi wollte Alan mit seinem Zauberergroßvater aufziehen, doch der grinste nur geheimnisvoll. Brummi fragte sich, ob an den Geschichten über Zauberer vielleicht mehr dran war, als er geglaubt hatte. Alan war weit herumgekommen und wusste so einiges, das war sicher.

Den Tee kannte Brummi nicht und er wollte auch nicht fragen. Wer wusste schon, auf was für eine Geschichte er dann wieder stieß. Aufregung hatte er an diesem Morgen schon genug gehabt. Jetzt genoss er den frischen, heißen Sud. Er spürte die Wärme in seiner Kehle und auch von außen wurde er langsam warm, weil die Strahlen der Sonne an Kraft gewannen. Die Brötchen schmeckten ihm, so wie ihm sein ganzes Leben plötzlich wieder schmeckte. Wenn, ja wenn nicht diese Traurigkeit in ihm gewesen wäre, die ihn überkam, wenn er an das Mädchen dachte. Ihr Gesicht war ihm so nah, doch das Mädchen war unerreichbar fern.

Alan sah ihm die trüben Gedanken an und versuchte, ihn durch allerlei Faxen aufzuheitern. Gutmütig lächelte Brummi, als Alan ihm einen Knopf aus dem Ohr zog. Begierig ließ er sich den Trick erklären und war ein guter Schüler. Alan erzählte von seinem Leben in den kleinen und großen Städten von Alusia, von den Soldaten des Königs, die meistens eher einfältig waren, von Mönchen, die den besten Wein der Welt kannten, von Zauberern, vor denen man sich besser in Acht nahm und Elfen, die schöner waren, als jede Frau auf Alusia. Brummis Angebetete natürlich ausgenommen, wie er nach einem empörten Blick Brummis schnell hinzufügte.

Brummi faszinierten Alans Geschichten. Am meisten schlug ihn noch immer das Lied in den Bann, das Alan bei ihrem ersten Aufeinandertreffen gespielt hatte. Neugierig wollte Brummi wissen, ob die Geschichte wahr wäre.

Alan tat empört, alle seine Geschichten und Lieder seien selbstverständlich wahr, wie Brummi diese Frage denn meine? Dann aber erzählte er, dass er die Geschichte, die dem Lied zugrunde läge, tatsächlich hier in Mandala gehört habe und es seines Wissens nach diesen wohlhabenden Kaufmann wirklich gegeben habe, dessen Lautenspiel herausragend war, der die schönste Frau der Stadt für sich auf diese Weise gewonnen hatte und sie alsbald verlor. Man sagte, er hasste seinen Sohn, er gab ihm die Schuld am Tod der Mutter und habe ihn an Verwandte gegeben, angeblich weil er in seinem Beruf viel reisen musste. In Wahrheit aber, munkelte man, weil er die Ursache seines Unglücks nicht um sich haben wollte.

Brummi fragte sich, ob diese Geschichte mit seiner eigenen zu tun hatte und Alan ahnte diese Frage, ohne dass Brummi sie stellen musste. Es sei ein schreckliches Unglück, wenn Eltern ihr Kind nicht liebten, eine Last für das Kind wie für Mutter oder Vater. Brummi starrte durch Alan hindurch und hing seinen Gedanken nach. Es waren Gedanken an seinen Vater, den er seit einem Jahr nicht gesehen hatte und mit dem er überhaupt noch nie ein richtiges Gespräch geführt hatte.



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