Sag niemals STIRB by Tess Gerritsen

Sag niemals STIRB by Tess Gerritsen

Autor:Tess Gerritsen [Gerritsen, Tess]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 9783899419078
Herausgeber: MIRA
veröffentlicht: 1992-01-01T23:00:00+00:00


Siang kauerte reglos in einer stinkenden Schlammpfütze und starrte die Straße entlang zu Chantals Gebäude. Zwei Stunden waren vergangen, und der Mann war da noch immer am Straßenrand. Siang sah ihn in der Dunkelheit dort kauern. Ein Polizeiagent, kein Zweifel, und kein guter. War das Schnarchen? Ja, eindeutig.

Siang zog sein Messer. Lautlos glitt er von Schatten zu Schatten. Kaum fünf Meter von seinem Ziel entfernt erstarrte er, als das Schnarchen des Mannes schauderte und aufhörte. Der Kopf des Schattens hob sich, schüttelte den Schlaf ab.

Siang schnellte vor, riss den Kopf des Mannes an den Haaren hoch und schnitt ihm die Kehle durch.

Es gab keinen Schrei, nur ein Gurgeln und dann das Zischen eines letzten Atemzugs aus den Lungen des Toten. Siang schleppte die Leiche um das Gebäude herum und rollte sie in einen Abflussgraben. Dann schlüpfte er durch ein offenes Fenster in Chantals Wohnung.

Er fand sie schlafend vor. Sie erwachte augenblicklich, als er seine Hand auf ihren Mund drückte.

„Du!“, presste sie zwischen seinen Fingern hervor. „Zum Teufel mit dir, du hast mich in Schwierigkeiten gebracht!“

„Was hast du der Polizei erzählt?“

Sie schlug seine Hand weg. „Nichts. Meinst du, ich bin so dumm und erzähle, dass ich Freunde bei der CIA habe?“

Er ließ sie los, und sie stand auf und zog einen Morgenmantel an. „Mach kein Licht“, warnte er.

„Da draußen war ein Polizist. Was hast du mit ihm gemacht?“

„Ihn erledigt.“

„Und die Leiche?“

„Im Abwassergraben auf der Hinterseite.“

„Oh, hübsch, Siang. Sehr hübsch. Jetzt werden sie mir das auch anlasten.“ Sie steckte sich eine Zigarette an.

„Was war auf dem Polizeirevier?“, fragte er.

Sie stieß den Rauch aus. „Sie haben mich nach meinem Cousin gefragt. Sie sagen, er ist tot. Stimmt das?“

Siang zögerte. „Es war nicht zu verhindern.“

Chantal lachte, leise zuerst, dann wild. „Sie war das, ja? Dieses amerikanische Biest? Du kannst nicht einmal eine Frau erledigen? Oh, Siang, du lässt nach. Ich habe auch noch andere auf dem Revier gesehen, Parteimitglieder, glaube ich. In was hast du mich da hineingezogen, Siang?“

Er zuckte die Schultern. „Gib mir eine Zigarette.“

Sie wirbelte wütend zu ihm herum. „Besorg dir selbst Zigaretten! Glaubst du, ich habe Geld, das ich für dich verschwenden kann?“

„Du bekommst das Geld. So viel du willst.“

„Du weißt nicht, wie viel ich will.“

„Ich brauche eine Pistole. Die Sache muss schnell erledigt werden …“

Sie erstarrten beide, als sich die Tür knarrend öffnete. Die Polizei, dachte Siang und griff automatisch nach seinem Messer.

„Sie haben ja so recht, Mr. Siang“, sagte eine Stimme in der Dunkelheit. Perfektes Englisch. „Es muss erledigt werden. Aber noch nicht jetzt.“

Der Eindringling schob sich träge in den Raum, ließ ein Streichholz aufflammen und zündete eine Kerosinlampe auf dem Tisch an.

Chantal riss die Augen weit vor Erstaunen auf. Und vor Angst. „Sie sind es“, flüsterte sie. „Sie sind zurückgekommen …“

Der Eindringling lächelte. Er legte eine Pistole und eine Schachtel mit 38er-Munition auf den Tisch. Dann blickte er zu Siang. „Es hat eine kleine Änderung der Pläne gegeben.“



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