Runlandsaga - Die Schicksalsfestung by Robin Gates

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung by Robin Gates

Autor:Robin Gates
Die sprache: de
Format: mobi
ISBN: 9783902607294
Herausgeber: Otherworld by Ueberreuter
veröffentlicht: 2011-03-26T23:00:00+00:00


16

Der Schnee drückte auf Denebs Gesicht und seinen restlichen Körper. Seine Finger ließen das Gepäck los, das sie umklammert hatten, und wühlten hektisch in der nassen Last. Gleichzeitig rissen Hände an seinen Beinen und zogen energisch an ihm. Er rutschte auf dem Hintern in die Richtung, in die er gezogen wurde, riss den Mund auf, um Luft zu holen und zu schreien – und schluckte Schnee. Laut würgend spuckte er ihn aus, während er gleichzeitig fühlte, wie er wieder freikam. Immer noch herrschte um ihn herum Dunkelheit.

Ein Schwall von Worten in einer Sprache, die er nicht verstand, ergoss sich über ihn, rau und schnell.

»Lasst mich zu ihm!«, hörte er die Stimme seines Freundes. »Ist er verletzt?«

»Woher sollen wir das wissen?«, gab eine andere Stimme schroff zurück, deren Aussprache schwer und gedehnt war, wenn auch besser verständlich als das, was die Nomaden in der gewöhnlichen Sprache geredet hatten. »Sind wir vielleicht Heiler? – Gramil, was ist mit dem verdammten Licht?«

»Verzeiht, Herr! Mir ist die Fackel in den Schnee gefallen.«

Die erste Stimme spie Worte in einer unbekannten Sprache aus, die Deneb unschwer als einen heftigen Fluch erkannte.

»Ich habe ein Zunderkästchen in meiner Reisetasche ...«, sagte der Archivar, immer noch zwischen einzelnen Worten Schnee aushustend. »Pándaros, mit mir scheint alles in Ordnung zu sein. Was ist mit dir?«

»Mir ist nichts passiert. Der Berg fing an zu beben, und auf einmal haben wir Gesellschaft von Zwergen bekommen. Sie haben dich gerade noch rechtzeitig durch den Eingang gezogen.«

»Das kannst du ihm alles auch später erzählen!«, bellte ihn die erste Stimme an. »Wo ist diese Reisetasche?«

»Sie muss hier irgendwo am Eingang liegen.« Deneb drehte sich um und wühlte hektisch mit seinen Händen im Schnee. Die Kälte biss ihm schmerzhaft in die Finger. Neben sich vernahm er die Geräusche von weiteren Händen, die im Schnee herumfuhren. Schließlich stießen seine fast völlig steifen Finger auf Leder. Er zog Pándaros’ Rucksack aus dem Schnee und dann auch sein eigenes Gepäck. Schnell suchte er im Dunkeln nach dem Zunderkästchen und legte es einem der Zwerge, der schon ungeduldig danach tastete, in die Hände.

Kurze Zeit darauf konnte er endlich wieder im Licht einer Fackel sehen, in wessen Gesellschaft die Schicksalsherrin ihn so gänzlich ohne Vorwarnung geworfen hatte. Der Eingang in den Berg bestand aus einem langgezogenen Gang, der sich, soweit der Lichtkegel reichte, geradeaus und schräg abwärts verlaufend weiter nach hinten zog. Pándaros stand etwas abseits und musterte ihn besorgt. Er war von drei Männern umringt, die Deneb, ohne jemals zuvor in seinem Leben Zwerge zu Gesicht bekommen zu haben, sofort als diese wiedererkannte. Sie waren kaum größer als Jungen, die das Alter des Stimmbruchs erreicht hatten, und auch den Namen »Langbärte«, den die Nomaden ihnen verliehen hatten, trugen sie nicht umsonst.

Als sich der Archivar umwandte, glitzerte in seinem Rücken ein gewaltiger Haufen Schnee an der Stelle, wo sich der Eingang in den Berg befunden hatte. Aus seiner Mitte ragte der obere Rand der als Felswand getarnten Tür heraus, die er mit Pándaros in den Gang geschoben hatte. Bei dem Anblick



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