Ruhelos by Boyd William

Ruhelos by Boyd William

Autor:Boyd, William [William, Boyd]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-05-30T16:00:00+00:00


Sie wartete um sechs in der Lobby, als Mason eintraf. Er küsste sie auf die Wange, und sie trugen sich an der Rezeption als Mr und Mrs Avery ein. Sie spürte seine Anspannung, während sie am Pult standen – Ehebruch war offensichtlich keine Routineübung für Mason Harding. Als er unterschrieb, blickte sie sich um; irgendwo, wusste sie, machte Bradley seine Fotos; später würde jemand den Rezeptionisten bestechen – für ein Foto des Hotelregisters. Sie fuhren in ihr Zimmer hinauf, und als der Page gegangen war, küsste Mason sie leidenschaftlicher, berührte ihre Brüste, dankte ihr und schwor, sie sei die schönste Frau, die er je getroffen habe.

Sie aßen im Hotelrestaurant, es war noch früh, und Mason schwieg die meiste Zeit, dann zog er über seine Frau her, ihre Familie und die finanzielle Abhängigkeit, in der sie ihn halte. Diese Ausfälle waren hilfreich, fand sie; sie waren langweilig, kleinlich, egoistisch und ersparten ihr die Vorstellung dessen, was nun folgen würde. Dem konnte sie mit mehr Kälte begegnen. Die Leute verraten ihr Land nur aus drei Gründen, hatte Romer gesagt. Mason war bereit, sich auf diese schiefe Bahn zu begeben.

Sie tranken beide zu viel, aus unterschiedlichen Motiven, nahm sie an, aber als sie ins Zimmer hinauffuhren, merkte sie, wie es sich in ihrem Kopf drehte. Mason küsste sie im Lift, unter Einsatz seiner Zunge. Dann bestellte er eine Flasche Whisky beim Zimmerservice und begann, kaum war der Kellner gegangen, sie auszuziehen. Eva setzte ein Lächeln auf, trank noch mehr und dachte: Wenigstens ist er nicht hässlich oder abstoßend, nur eine Art Dummkopf, der seine Frau betrügen will. Zu ihrer Überraschung fand sie heraus, dass sie ihre Gefühle abschalten konnte. Es ist ein Job, sagte sie sich, einer, den nur ich machen kann.

Im Bett versuchte er vergeblich, sich zu beherrschen, und schämte sich, weil er so schnell kam. Er schob es auf die Kondome – »diese verdammten Dinger«, tröstete ihn Eva und versicherte ihm, es sei viel wichtiger, einfach zusammen zu sein. Er trank das nächste Glas und versuchte es später noch einmal, aber ohne Erfolg.

Sie tröstete ihn ein weiteres Mal, ließ sich von ihm umarmen und streicheln, schmiegte sich in seine Arme, spürte den Raum schwanken von all dem Schnaps, den sie getrunken hatte.

»Beim ersten Mal ist es immer Mist«, sagte er. »Findest du nicht auch?«

»Immer«, bestätigte sie, ohne ihn zu hassen – er tat ihr sogar ein bisschen leid, und sie fragte sich, was er wohl denken würde, wenn sich morgen jemand – nicht Romer – an ihn heranmachte und sagte: Hallo, Mr Harding, wir haben hier ein paar Fotos, die Ihre Frau und Ihren Schwiegervater sehr interessieren werden.

Als er eingeschlafen war, es ging sehr schnell, machte sie sich von ihm los und rutschte auf die andere Seite. Es gelang ihr, ebenfalls zu schlafen, aber sie wachte früh auf und ließ sich ein Bad ein, blieb lange darin liegen und bestellte Frühstück aufs Zimmer, bevor Mason aufwachte – um eventuellen amourösen Anwandlungen zuvorzukommen. Aber er war verkatert und verstimmt – vielleicht hatte er Schuldgefühle – und verhielt sich recht einsilbig.



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