Rose, Karen by Todesherz

Rose, Karen by Todesherz

Autor:Todesherz
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Vierzehn

Dienstag, 4. Mai, 6.45 Uhr

Er stand vor dem Spiegel und betrachtete sich stirnrunzelnd. Er musste den Kopf verdrehen, um seinen Hals zu betrachten, wo zwei rote Kratzer grell wie ein Leuchtfeuer prangten. Der Parkbursche hatte ihn kräftig erwischt. Zum Glück konnte er die Schrammen in seinem Kragen verstecken. Er knöpfte sein Hemd zu, band sich die Krawatte um und nickte zufrieden. Niemand würde etwas sehen. Bald würde es ohnehin keine Rolle mehr spielen.

Denn schon bald würde er mit der Satisfaction in See stechen, wenn alle von seiner Liste in Lucy Trasks Kühlhaus lagen.

Eins musste man der Frau wirklich lassen: Sie hatte ihr Doppelleben wie ein CIA-Profi geführt. Dass sie tagsüber Tote aufschnitt, hatte die Spinner im Club geschockt. Keiner kannte die anderen Geheimnisse der Lucy Trask, aber bald würden sie sie erfahren.

Bald würde jedermann wissen, was für ein Mensch Lucy Trask wirklich war. Bald würden alle wissen, was sie zu tun bereit war, um ihren Willen zu bekommen. Welche Lügen sie erzählte. Zu gegebener Zeit würde er alles enthüllen, was sie zu verbergen versuchte, so dass es jeder sehen konnte. Und dann gehört sie mir. Bald.

Heute hatte er jedoch andere Dinge zu tun. Er zog sein Jackett an und zupfte seine Manschetten zurecht. Janet Gordons Sohn würde bald hier sein. Sein Flugzeug sollte in einer Stunde landen.

Aus seiner Tasche holte er eine der Visitenkarten, die er mit dem Drucker aus James Cannons Wohnung hergestellt hatte. Biddle and Light, Rechtsanwälte. Sobald Ryan die Überreste seiner Mutter gesehen hatte, würde es nicht mehr viele Leute geben, denen er traute. Aber dem Anwalt seiner Mutter schon.

Ryan hatte ohnehin kaum eine Wahl. Falls er Mamis Moneten wollte, dann musste er mit Mamis Rechtsverdreher reden. Wir werden ein bisschen plaudern, und dann war’s das mit ihm.

Ryan zu töten würde nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen wie seine bisherigen Opfer. Ryan hatte von seiner Sünde nicht so sehr profitiert wie die anderen. Nicht wie Edwards oder Bennett oder Janet Gordon.

Und gewiss nicht wie Lucy Trask.

Wenn er seine Karten richtig ausspielte, konnte er mit Ryan zum Abendessen fertig sein und mit dem nächsten Namen fortfahren. Ich könnte es bis Einbruch der Nacht nach Anderson Ferry schaffen. Lucy hatte den Detective gestern mit dorthin genommen, was ihm gar nicht gefiel. Sie waren zu den Bennetts gefahren, vermutlich um die Eltern vom unrühmlichen Ende ihres Sohnes zu benachrichtigen.

Sein Sender gab die Position bis auf einen Radius von fünfzehn Fuß an, was bedeutete, dass sie ziemlich sicher nirgendwo anders gewesen waren. Zum Glück. Er wollte die Familienzusammenkunft der Trasks unter Kontrolle haben. Allerdings schien sie mit dem Cop ja allmählich ziemlich warmzuwerden. Wenn das mal keinen Ärger gab. Oder versuchte sie gerade, den zu vermeiden?



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