Rettungskreuzer Ikarus - 37 - Nemesis by Dirk van Den Boom

Rettungskreuzer Ikarus - 37 - Nemesis by Dirk van Den Boom

Autor:Dirk van Den Boom [Boom, Dirk van den]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Atlantis Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Siridan Dante setzte ihre ganze Hoffnung auf die Qualität der Hyperraumortung. Das war eine recht wackelige Hoffnung, denn die Technologie war nicht ausgereift und steckte voller Tücken. Nichtsdestotrotz blieb ihr nichts anderes übrig, als sich darauf zu konzentrieren, denn ansonsten musste sie die Verfolgung abbrechen und die Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Decorian-Problems auf später verschieben. Möglicherweise auf viel später.

Die UHVO zitterte.

»Es knirscht«, kommentierte ihr Erster Offizier, und Dante konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

»Wir haben sie!«, kam dann die erlösende Meldung von der Ortung. Als der Träger in den Hyperraum glitt, wurde auf die in Falschfarben darstellende Holografie das verwaschene Bild der Raumstation Asianos in der übergeordneten Dimension sichtbar.

»Was für einen Kurs?«

Der Ortungsoffizier öffnete ein Viertel der Holografie für eine Darstellung der Sternenkarte. Die Raumstation steuerte ein weiteres als unbewohnt geltendes Sternensystem an. Der Kurs führte generell in Richtung Outback.

»Die wollen sich in den unerforschten Gebieten verdünnisieren«, murmelte die Raumpriorin mit verbissenem Gesicht. Es war keinesfalls so, dass sie vor einer Verfolgung in diese Region zurück schreckte, aber je weiter Asiano die Flucht in das Outback hinein trieb, desto weniger durfte Dante auf Verstärkung hoffen, mit der sie die Jagd besser organisieren konnte. Auch jetzt konnte sie erst beim Verlassen des Hyperraums eine erste Nachricht absenden. Ob das im Chaos befindliche Oberkommando des Raummarinedienstes überhaupt darauf reagieren würde, war noch zu bezweifeln. Die Flotte der Apostaten – die keine Apostaten mehr waren, wie sich Dante erinnern musste – hatte sich über alle Kirchenwelten verteilt, um Stärke zu demonstrieren. Es gab nicht einen geschlossenen Verband mehr, den sie hätte anfordern können.

»Weiß er, dass wir ihn verfolgen?«, fragte sie schließlich.

»Wenn die Station eine vergleichbare Ausrüstung hat wie wir, dann dürfte das nicht auszuschließen sein«, erwiderte der Ortungsoffizier vage. Diese Antwort hätte sich Dante auch selbst geben können.

»Wie lange, bis wir das Zielsystem erreichen?«

»Bei gleich bleibender Geschwindigkeit etwa zweieinhalb Stunden.«

»Ich bin in meiner Kabine.«

Dante wandte sich brüsk ab und verließ die Brücke. Ihre Kabine war in unmittelbarer Nähe. Sie trat ein, sah auf ihren großen, geschwungenen und völlig leeren Schreibtisch und widerstand der Versuchung, sich vom Nahrungsautomaten eine Tasse Earl Grey zubereiten zu lassen.

Sie hatte jetzt keinen Sinn für Klischees.



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