Rehragout by Graf-Riemann Lisa; Neuburger Ottmar

Rehragout by Graf-Riemann Lisa; Neuburger Ottmar

Autor:Graf-Riemann, Lisa; Neuburger, Ottmar [Graf-Riemann, Lisa; Neuburger, Ottmar]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi/Thriller
ISBN: 9783863583934
Herausgeber: emons Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Golling, 7. Juni 2011

SERVUS TV: Wir befinden uns hier in Golling im Tennengau. Hinter uns tost der Wasserfall in die Tiefe. Wir haben uns ein Stück davon entfernt, damit wir, und vor allem Sie, liebe Zuschauer, uns auch verstehen können. Bei mir, an meiner Seite, ist jetzt Edmund Mayenberg. Herr Mayenberg, Sie sind der Leiter der gerade durchgeführten Expedition in das Höhlensystem hinter dem Gollinger Wasserfall. Wie war’s denn jetzt so da drinnen?

Mayenberg: Ich würd sagen, finster war’s und kalt, und a bisserl eng war’s an manchen Stellen auch. A echte Plackerei mit der Taucherausrüstung. Also ungefähr genau das, was die meisten Leute auf gar keinen Fall freiwillig machen würden.

SERVUS TV: Waren Sie lang mit Ihrer Mannschaft im Berg? Haben Sie da drin auch biwakiert?

Mayenberg: Nein, wir waren immer nur tageweise in der Höhle. Als Taucher kommt man da relativ schnell an seine Grenzen. Trotz Technik. Wir Menschen sind halt verdammt schlecht ausgerüstet für das Tauchen in kaltem Wasser und in großen Tiefen.

SERVUS TV: Wie kalt ist denn das Wasser in der Höhle?

Mayenberg: Das Wasser hat konstant so um die fünf, sechs Grad. Wärmer wird’s einfach nicht. Dabei kühlen die Taucher sehr schnell aus. Und bei Tiefen von über fünfzig, sechzig Metern brauchen wir so viel Pressluft, Sauerstoff, Flaschen und Leitseile, das ist eine echte Schinderei.

SERVUS TV: Tauchen Sie alle gleichzeitig?

Mayenberg: Nein, wir gehen nie alle gemeinsam runter. Jeder Taucher braucht einen Hilfstaucher, der seinen Tauchgang überwacht und Kontakt zu Personen außerhalb der Höhle herstellen kann. Außerdem sind die Dekompressionszeiten sehr lang, da wäre es zu gefährlich, wenn wir alle gleichzeitig runtergingen.

SERVUS TV: Und wie weit sind Sie jetzt gekommen?

Mayenberg: Wir sind insgesamt dreihundertfünfzig Meter in die Quellhöhle vorgedrungen und haben sie vermessen und Leitseile verlegt.

SERVUS TV: Quasi schon für die nächste Expedition? Ist denn schon etwas Konkretes geplant?

Mayenberg: Nein, im Moment nicht. Aber die technische Entwicklung schreitet ja rasant voran. Irgendwann wird es bestimmt wieder eine Gruppe geben, die sich zu einer Betauchung entschließt.

SERVUS TV: Herr Mayenberg, was unsere Zuseher und Zuseherinnen jetzt sicher brennend interessiert: Haben Sie in der Höhle etwas gefunden? Nach den Goldmünzen im Becken des Wasserfalls liegt es ja nahe, dass in der Höhle auch danach gesucht wird, nicht wahr?

Mayenberg: Also, das war jetzt nicht unser erster Grund, in die Höhle zu gehen. Den Tauchgang hatten wir schon längere Zeit geplant. Die letzte Expedition im Quellbereich hat in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts stattgefunden, die Erstbegehung liegt noch einmal zwanzig Jahre zurück: Die war im Jahr 1973. Es ist also mal wieder an der Zeit gewesen, nachzuschauen und wenn möglich ein Stück weiter als zuvor zu gelangen, was uns ja auch gelungen ist. Wir haben unsere Vorgänger um hundertfünfzig Meter übertroffen. Natürlich haben wir durch die jüngsten Funde von Gold im Becken auch ein paar mehr Sponsoren gewinnen können als sonst. Zu den üblichen Tauchausrüstungsfirmen sind neue Geldgeber gekommen, die sich vielleicht auch spektakulärere Ergebnisse unserer Expedition vorgestellt haben. Sogar öffentliche Gelder haben wir über einen Spezialfonds des österreichischen Kultusministeriums erhalten.

SERVUS TV: Und? Haben



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