Raumschiff in Fesseln by Hans Kneifel

Raumschiff in Fesseln by Hans Kneifel

Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Aphilie, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1975-04-01T01:00:00+00:00


5.

Zeit: 9. Juli 3578 - nachts Ort: Kabine von Tontro Jegontmarten Mission: Verschwörung, hervorgerufen durch Psychose Major Tontro Jegontmarten war ein großer, hagerer Mann mit kurzgeschnittenem Haar. Sein kantiges Gesicht mit den scharfen Kerben hatte bis jetzt viele Menschen getäuscht, kannte man ihn näher, verwischte sich der Eindruck unbeugsamer Härte.

„Sie haben gelesen, was dieser idiotische Bordrechner geschrieben hat. Die Situation ist verfahren. Wir haben nicht achtunddreißig Jahre unseres Lebens geopfert, um hier im Vorfeld der letzten Etappe Bleibarren aus dem Schiff zu werfen und trotzdem zu krepieren. Was meinen Sie dazu?"

Seine Offiziere schwiegen. Sie gehörten zum Kern der Mannschaft von SZ-1-26, einer Korvette, die den Eigennamen CINDERELLA trug.

„Miese Situation, Major!" sagte der Erste leise. „Ich ahne, was Sie vorhaben. Was schlagen Sie vor?"

„Ich weiß es noch nicht. Unser Schiff gehört zu den wenigen Einheiten, die nicht neu ausgerüstet wurden. Wir sind nur ein einziges mal damit geflogen, vor vier Jahren, erinnern Sie sich noch."

Er hatte stundenlang überlegt, dann war es für ihn festgestanden: sein Schiff würde den freien Raum ebenso erreichen wie das Rettungsboot. Luft und Wasser waren für ihn uninteressant. Er glaubte, daß sie harmlos wären.

„Sie wissen es nicht, Tontro? Und warum sind wir hier?"

Er sprang auf und begann hinter seinem Sessel unruhig durch den Raum zu rennen. Dann stieß er hervor, die Worte scharf betonend: „Ich will weg! Wir haben die Erde in greifbarer Nähe und eine ganze Galaxis um uns herum. Ich halte diese verdammte Gefangenschaft nicht mehr aus. Wenn Sie alle sagen: ich mache nicht mit, Major, dann muß ich auch hierbleiben. Vermutlich bringe ich mich um. Wenn Sie mitmachen, starten wir!"

Der Navigator schüttelte verwundert den Kopf und flüsterte: „Von Loyalität ist nicht mehr die Rede? Derselben Loyalität, die uns dazu brachte, mit Rhodan aus dem Mahlstrom zu fliehen?"

„Nach vier Jahrzehnten hat sie sich erschöpft. Wenigstens bei mir!" rief Tontro laut, dämpfte augenblicklich seine Stimme und fuhr leiser fort; „Ich will euch nicht zum Verrat überreden. Ich bin entschlossen, mit der CINDY zu starten. Irgendwohin! Ich will auch nicht noch ein Jahrzehnt in der SOL bleiben und das Sonnensystem suchen. Ich bitte euch abzustimmen. Geht ihr mit mir oder nicht?"

Er wollte noch hinzufügen, daß dies eine Sache wäre, die ganze Männer erforderte, aber er schwieg.

„Was ist?" knurrte er.

„Ich schwanke!" sagte einer der drei Männer. „Ich werde niemanden von uns melden, aber ich bin nur per Mehrheitsbeschluß zu überzeugen. Wir brauchen mindestens vierzig Mann. Und ein paar Frauen würden auch nicht schaden, denn vermutlich kommen wir aus dem Kugelsternhaufen nicht heraus und müssen eine eigene Kultur gründen. Das geht nun mal nicht ohne Mädchen. Ich stelle dies zur Debatte."

Der Erste sagte hart: „Ich mache mit, Tontro. Wir sind schon zwei."

„Drei!" warf der dritte Mann ein ein vierschrötiger Raummatrose mit gewaltigen Muskeln. Auch er wirkte unsicher und verstört.

Aber alle im Schiff waren verstört und unsicher.

„Gut. Dann gehen wir zu den besten und mutigsten Leuten unserer Crew und fragen sie. Je eher wir aus der SOL sind, desto besser für uns. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.

Ich gehe natürlich auch!" sagte Tontro.



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