Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin by Dana Graham

Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin by Dana Graham

Autor:Dana Graham [Graham, Dana]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Goodreads: 18680871
Herausgeber: impress
veröffentlicht: 2013-10-09T22:00:00+00:00


»Das war der leckerste Schmalzkrapfen, den ich je gegessen habe.« Raven wischte sich seine fettigen Finger an der Hose ab und sah zu Kara, die gerade ihren Becher mit Wein leerte. Sie hatten schnell zwei passende Reittiere gefunden, die sie morgen früh beim Händler abholen würden, und befanden sich nun schon eine geraume Weile auf dem Markt.

»Lass uns weitergehen«, drängte Kara.

Raven konnte es immer noch nicht fassen – es war beinahe wieder so, wie es im Tempel zwischen ihnen gewesen war. Trotzdem gab er sich keiner Illusion hin. Kara würde fliehen, sollte sich ihr die Chance bieten. Sie hatten lediglich einen Waffenstillstand geschlossen – von Frieden konnte keine Rede sein!

Er folgte ihr durch das Gedränge an Marktbesuchern, bis Kara plötzlich vor einem Zelt stehen blieb. »Schau mal, ein Schlangenbeschwörer!«, rief sie verzückt.

Vor dem Zelt auf dem Boden saß ein Mann mit olivfarbener Haut und fremdländischen Aussehen, der eine ungewohnt klingende Melodie auf einer Flöte spielte. Vor ihm stand ein Korb, aus dem sich eine Schlange emporstreckte, die zu dem Lied zu tanzen schien.

»Ein ungewöhnliches Tier.« Fasziniert betrachtete Raven den fächerartig aufgespreizten Hals der Schlange.

»Das ist eine Kobra, sie kommt nur in südlichen Ländern vor«, erklärte Kara. »Wusstest du, dass Schlangen taub sind? Sie halten die Flöte für einen Feind oder einen balzenden Artgenossen und folgen ihren Bewegungen. Deshalb besitzt das Instrument auch diesen kugelförmigen Teil – es soll dem Aussehen der Kobra ähneln.«

Bewundernd sah Raven Kara an. »Woher weißt du das so genau?«

»Ich habe mich mit einem Schlangenbeschwörer unterhalten, der einen Auftritt in unserer ... der durch unser Dorf gereist ist.« Sie wandte den Kopf und wies zwischen zwei Zelten hindurch auf einen großen Platz. »Komm, lass uns nach dort drüben gehen!«

Auf der freien Fläche hielten sich Männer und Frauen an den Händen gefasst – bereit zum Reigentanz.

»Die Musiker beginnen gleich zu spielen«, sagte Kara aufgeregt. »Wollen wir tanzen?«

»Nein«, erwiderte Raven und zeigte auf sein lahmes Bein. Mit seiner Humpelei würde er nur Hohngelächter ernten, wenn ihm – dem Krüppel – überhaupt jemand die Hand reichen wollte. Es war besser, es sein zu lassen, obwohl er durch seine Mutter alle Tänze beherrschte – sogar die höfischen.

»Bevor dein Bein und dein Arm steif wurden, hast du bestimmt gerne getanzt, oder?«, wollte Kara wissen.

Bevor sein Bein und sein Arm steif wurden? Glaubte Kara immer noch, seine Lähmungen wären die Folge eines Unfalls? Ehe er seine einstige Lüge jedoch richtigstellen konnte, sprach sie weiter.

»Wenn dir das Tanzen Schmerzen bereitet, verzichte ich. Wenn du nur ungeschickter bist als früher, bestehe ich darauf.« Sie lächelte herausfordernd und Raven wurde heiß und kalt. Zu gerne würde er sich an ihrer Hand zu den Takten der Musik bewegen. Da sie angeblich ein Ehepaar waren, sprach auch der Anstand nicht dagegen ... Aber was würden seine Mittänzer von seiner Anwesenheit in ihrem Kreis halten?

»Zier dich nicht, sonst hole ich Loban!«, schimpfte Kara.

Mehr Worte bedurfte es nicht. Raven nahm sie am Handgelenk, zog sie auf die Wiese, dann reihten sie sich zwischen den Tanzpaaren ein. Augenblicke später begannen die Musiker zu spielen und der mitreißende Klang von Trommeln, Flöten und Schellen erschall.



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