Qiu Xiaolong by Tod einer roten Heldin
Autor:Tod einer roten Heldin
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2011-12-14T23:00:00+00:00
Als sie den Bambusvorhang beiseite schoben, fanden sie einen überraschend sauberen Innenraum vor. Es gab nur drei Tische mit Resopalplatten, auf denen weiße Tischtücher lagen. Auf jedem Tisch befanden sich ein Bambusbecher mit Stäbchen, ein Gefäß aus Edelstahl mit Zahnstochern und eine Flasche mit Sojasauce. Auf einem mit der Hand geschriebenen Poster standen die wenigen Gerichte, kalte Nudeln, kalte Dampfnudeln, ein paar kalte Gerichte, aber in einem großen Topf brodelte die Rindersuppe mit Curry. Es war Viertel nach zwei, spät für Kunden, die zu Mittag essen wollten, so daß sie allein waren. Aus der nach hinten liegenden Küche tauchte eine junge Frau auf. Sie wischte sich ihre mehlbedeckten Hände an einer mit Jasminblüten bestickten Schürze ab, wobei auf ihrem lächelnden Gesicht ein weißer Fleck zurückblieb. Sie war wohl die Inhaberin, aber auch Serviererin und Küchenchefin in einer Person. Während sie die beiden späten Gäste an einen Tisch geleitete, empfahl sie die Tagesspezialitäten. Dann brachte sie ihnen eine Literflasche eisgekühltes Bier auf Kosten des Hauses.
Nachdem sie die Papierumhüllung von ihren Bambusstäbchen entfernt und die Suppe ihrer Gäste mit einer großzügigen Portion Currysauce gewürzt hatte, entschwand die Inhaberin in die Küche.
»Ein ungewöhnliches Lokal für diese Gegend«, sagte Chen und kaute die Erbsen mit Anisgeschmack, während er Yu Bier eingoß.
Yu nahm einen großen Schluck und nickte zustimmend. Das Bier war so kalt, wie es sich gehörte. Der geräucherte Fischkopf schmeckte auch. Der Tintenfisch hatte die richtige Konsistenz.
Shanghai war wirklich eine Stadt, die wundervolle Überraschungen barg, sowohl in den prächtigen Hauptstraßen wie auch in kleinen Seitenstraßen. Shanghai war eine Stadt, in der es für Menschen aus allen Sphären des Lebens etwas Schönes zu entdecken gab, selbst an einem schäbig aussehenden, billigen Ort wie diesem.
»Was glauben Sie?«
»Wu hat sie umgebracht«, wiederholte Yu. »Da bin ich ganz sicher.«
»Vielleicht, aber warum?«
»Es ist so offensichtlich. Wie er auf unsere Fragen geantwortet hat.«
»Sie meinen, wie er uns ins Gesicht gelogen hat?«
»Kein Zweifel. So viele Lücken in seiner Geschichte. Aber es ist nicht nur das. Wu hatte sofort für alles eine Erklärung parat – etwas zu rasch, ist Ihnen das nicht aufgefallen? Das klang nach Planung, nach vorheriger Probe. Eine einfache heimliche Affäre wäre diese ganze Anstrengung nicht wert gewesen.«
»Da haben Sie recht«, sagte Chen und trank von seinem Bier. »Aber welches Motiv könnte Wu haben?«
»Vielleicht war jemand anderes aufgetaucht? Ein anderer Mann? Wu wurde wahnsinnig vor Eifersucht.«
»Das ist möglich, doch nach den gespeicherten Telefonaten kamen fast alle Telefonanrufe, die Guan in den letzten Monaten erhielt, von Wu«, entgegnete Chen. »Außerdem ist Wu ein ehrgeiziger Prinzling, der eine vielversprechende Karriere vor sich und eine Reihe hübscher Frauen um sich hat – und nicht nur bei der Arbeit, würde ich sagen. Warum also hätte Wu den eifersüchtigen Othello spielen sollen?«
»Othello oder nicht, aber vielleicht ist es auch genau andersherum. Wu hatte eine andere Frau oder mehrere andere Frauen – diese ganzen Fotomodelle, nackt –, und Guan konnte das nicht aushalten und machte ihm deshalb eine häßliche Szene.«
»Selbst wenn das so war, kann ich immer noch nicht erkennen, warum Wu sie umbringen mußte.
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