Pimpinella Meerprinzessin - 03 - Reise zu den Seesternen by Usch Luhn

Pimpinella Meerprinzessin - 03 - Reise zu den Seesternen by Usch Luhn

Autor:Usch Luhn [Luhn, Usch]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 2013-07-31T22:00:00+00:00


10

Der Katzenhai hat faule Zähne

Die Unterrichtsstunde bei Fräulein Anemone Weißkäppchen zog an Nella wie im Traum vorbei. Der Schlüssel zu dem Geheimnis, das Dafne fortgetrieben hatte, ruhte in den vollen Bäuchen einiger zufriedener Putzerfische. Irgendwie ging alles schief.

Nella warf sich vor, dass sie Dafne nicht vertraut hatte, und ärgerte sich kringelig, dass sie nicht aufgewacht war, als ihre Freundin verschwunden war. Außerdem machte sie sich schreckliche Sorgen um Herkules. Hoffentlich passierte ihm nichts. Obwohl Dafne eine ausgezeichnete Reiterin war, konnte die Unterwasserwelt bisweilen ein besonders gefährlicher Ort für Seepferdchen sein. Katzenhaie und andere Raubtiere warteten da draußen nur auf so einen Leckerbissen.

Eine Nautilusmuschel, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf. Ich muss eine Nautilusmuschel auftreiben. Vielleicht kann ich Dafne mit ihrer Hilfe ausfindig machen.

„Nella, hörst du mich?“ Fräulein Weißkäppchen riss Nella aus ihren Gedanken. „Hast du Stoppeln in den Ohren?“

Die Meermädchen kicherten los. Fräulein Weißkäppchen war durch ihre Art zu sprechen ständig unfreiwillig komisch.

Nella sah ihre Lehrerin verwundert an. Sie hatte keinen blassen Schimmer, wovon gerade die Rede war. „Äh, Stoppeln?“, fragte sie verwirrt. „Was für Stoppeln?“

Effi half ihr aus der Klemme. „Das sind Stoppeln, Fräulein Weißkäppchen“, sagte sie frech. Sie nahm unter großem Gelächter ihre Fischschuppenkappe ab und machte eine elegante Verbeugung in die Runde. Darunter kamen dicke, hellorange Haarstoppeln zum Vorschein. „Was Sie meinen, sind Stopfen. Werden aus Kork oder Schwamm gemacht.“ Effi setzte ihre Kappe schnell wieder auf.

Die Meermädchen klatschten vergnügt Beifall.

Selbst Fräulein Weißkäppchen lachte. Seit Nella und Dafne sich bei ihr für den Klassenstreich entschuldigt hatten, war die Lehrerin gar nicht mehr so schüchtern.

„Also gut, Nella“, wiederholte die Lehrerin. „Du hast heute Stopfen in den Ohren. Da müssen wir wohl die Putzerfische holen. Mit denen kannst du dann gleich ein wenig blubbern. Ich zähle noch einmal für dich ganz alleine auf, welche Dialekte Meermädchen lernen müssen, damit sie die Fische verstehen können. Nimm die Stopfen heraus und höre gut zu.“

Jetzt musste sogar Nella schmunzeln. Fräulein Anemone Weißkäppchen war wirklich schwer in Ordnung.

„Die erste Stufe ist das Flossenwackeln. Dann kommt die Kiemensprache. Drittens, das Kopfschütteln nicht vergessen. Und zum Schluss lernt ihr das schwere Blubbern. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, fürchte ich.“

Sie schwamm nach vorne zum Lehrerpult. Von dort aus konnte sie alle Meermädchen am besten sehen.

„Heute lernen wir ein paar ganz einfache Sätze, die man immer gut gebrauchen kann, wenn man unter Fischen ist:

Guten Morgen! Wie geht es denn Ihren Flossen heute?

Möchten Sie sich eine Schnecke mit mir teilen?

Wo geht es hier zum nächsten Kiemendoktor?

Der Katzenhai wohnt um die Ecke.“

Da die Meermädchen natürlich keine Flossen wie die Fische hatten, mussten sie die Bewegungen, die ihnen die Lehrerin vormachte, abwechselnd mit den Händen und ihrem Fischschwanz und manchmal sogar mit beidem gleichzeitig nachmachen. Das war ganz schön schwer.

Zum Schluss verhakten sich Effi und Nella bei dem Satz Der Katzenhai wohnt um die Ecke sogar mit ihren Fischschwänzen ineinander und fielen einfach unter ihre Tische.



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