Petra und der Reiterhof by Tulla Hagström

Petra und der Reiterhof by Tulla Hagström

Autor:Tulla Hagström
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2018-04-24T00:00:00+00:00


Riegel ist eine gute Wahl

„Das Trabprogramm war gut“, fuhr der Richter fort. „Aber beim Galopp hat sich dein Pferd selbständig gemacht. Du bekommst eine Null für die falsche Gangart. Ich glaube kaum, daß das Dressurprogramm anerkannt wird.“

Riegel kann nichts dafür! dachte Petra und strich dem Jungpferd sacht über den Nasenrücken. Er ist ja erst seit kurzem eingeritten!

Während sie ihn in den Stall führte, kamen ihr die Eltern von Elke und Stefan nach und wollten sich Riegel genauer ansehen.

„Die Stute, die Elke reitet, ist seine Mutter“, erklärte Petra.

Dabei kam ihr plötzlich die Befürchtung, daß sie Riegel kaufen wollten. Sie wußte ja, daß Stefan und Elke nach einem eigenen Pferd suchten. Mit einem Mal wurde Petra klar, daß sie Riegel sehr vermissen würde, falls die Geschwister ihn auswählten.

Das nächste Reitlager war für Anfänger, und wenn Riegel dann noch immer im Gestüt war, durfte Petra ihn sicherlich weiter reiten. Sie wollte sich nicht gerade jetzt von ihm trennen, da er anfing, verständiger und umgänglicher zu werden. Natürlich konnte Riegel noch immer unfreundlich und launisch sein, doch gerade jetzt war er zufrieden und froh über Petras Fürsorge. Er stand ganz ruhig da, während sie den Schmutz von seinen Fesseln bürstete, und hob gehorsam einen Fuß nach dem anderen, damit sie seine Hufe auskratzen konnte. Die großen, braunen Augen schimmerten ruhig und freundlich. Eigentlich war immer etwas Freundliches in Riegels Augen, fand Petra; sogar wenn er die Ohren zurücklegte und versuchte, den Bösewicht zu spielen.

Die Theorieprüfung für das Bronzeabzeichen war etwas schwieriger, als Petra erwartet hatte, doch sie konnte alle Fragen beantworten. Rolf verriet die Prüfungsergebnisse nicht.

„Ihr werdet morgen beim Abschluß erfahren, wie ihr abgeschnitten habt“, sagte er, als die Reitschüler protestierten. „Dann nehmen wir auch die Preisverteilung vor. Aber soviel kann ich schon sagen, daß Helen, Elke und Gitte ihr Bronzeabzeichen bekommen. Du, Petra, wirst das Dressurprogramm wohl gelegentlich wiederholen müssen. Nach den Regeln muß mindestens ein Monat vergangen sein, ehe man’s ein zweites Mal versuchen darf. Aber wenn du den Dressurritt innerhalb eines Jahres wiederholst, brauchst du die Geländeprüfung und die Theorieprüfung nicht noch einmal zu machen.“

Petra nickte, doch sie bezweifelte, daß sie so schnell wieder Gelegenheit haben würde, das Dressurprogramm zu wiederholen. Im Reitklub zu Hause hatten sie ja noch nie eine Prüfung für das Bronzeabzeichen abgehalten.

Gitte gab Petra die Reitjacke zurück und sagte: „Danke, daß du sie mir geliehen hast. Tut mir leid, daß es mit Riegel nicht geklappt hat. Eigentlich hättest du das Abzeichen mehr verdient als wir alle.“

Nach einem so erreignisreichen Tag wäre viel zu besprechen gewesen, doch beim Abendessen war die Stimmung ziemlich gedrückt. Alle waren müde nach der Arbeit und Anspannung der letzten Tage. Jetzt fühlte sich jeder energielos und seltsam leer. Den Reitschülern war wohl auch etwas wehmütig zumute, weil der Abschied von Strandängen bevorstand.

Petra war eigentlich erleichtert, daß sie nun keine Reitstunden mehr abhalten mußte. Trotzdem machte es sie traurig, daß sie vielleicht keinen von den Reitschülern wiedertreffen würde – weder Helen noch Gitte, weder die erfinderischen Zwillinge noch die liebe, schüchterne Ann; auch Elke nicht und den dünnen Stefan, der mit der nervösen Donna so gut zurechtgekommen war.



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