N.Y.D.--Killer und Kronzeuge (New York Detectives) by Alfred Wallon

N.Y.D.--Killer und Kronzeuge (New York Detectives) by Alfred Wallon

Autor:Alfred Wallon
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: BookRix


*

Der Mann an der Rezeption blickte Bount Reiniger erstaunt an, als sich dieser nach Otis Locklin erkundigte. Er tippte den Namen des Gastes in den Bildschirm ein.

„Mr. Locklin ist anwesend, Sir“, erwiderte er. „Aber er hat wahrscheinlich eine Besprechung. Er hat vor gut einer halben Stunde Besuch bekommen.“

Bount ahnte Schlimmes. Er bedankte sich bei dem Angestellten und eilte zum Lift. Zimmer 607 hatte ihm der Mann gesagt, also drückte Bount den Knopf für die sechste Etage.

Der Lift hielt im vierten Stock kurz an, wo zwei Frauen in gewagten Flitterkostümen zustiegen. Eine von ihnen, eine rassige Schönheit mit gelockten dunklen Haaren, musterte Bount neugierig. Bevor sie mit ihren großen Augen einen Flirt versuchen konnte, hatte der Litt den sechsten Stock erreicht, Bount verließ den Aufzug. Das Mädchen sah ihm bedauernd nach.

Sofort hatte Bount Locklins Zimmer gefunden. Als er den Flur entlangging, hörte er plötzlich ein dumpfes Poltern, das direkt aus dem Zimmer zu kommen schien. Augenblicke später vernahm er ein dumpfes Stöhnen, das abrupt unterbrochen wurde.

Bount zog seine Automatic hervor und blickte sich kurz auf dem Flur um, aber keine Menschenseele war zu sehen. Dann lauschte er an der Tür. Er hörte zwei Männerstimmen, eine davon direkt an der Tür. Es mussten Kerle sein, die Locklin in die Mangel genommen hatten, aus welchen Gründen auch immer.

Er sah, dass die Tür nicht verschlossen war. Er warf sich dagegen, und die Tür gab sofort nach. Der Mann, der direkt dahinter stand, erhielt einen harten Stoß in den Rücken, so dass er nach vorne taumelte.

Der Mann, der Locklin gerade in der Mache hatte, hielt verblüfft inne und fuhr herum. Zu mehr kam er nicht, denn Bount war schon dabei, ihn herumzureißen. Er verpasste dem Bulligen einen Stoß, der ihn stolpern ließ. Im selben Moment sprang ihn der zweite Mann an, der sich von seinem Schock erholt hatte.

Bount hatte so schnell nicht damit gerechnet und war für einen winzigen Augenblick nicht aufmerksam. Das nützte der Bursche sofort aus. Er schlug Bount die Faust in den Nacken, dass ihm fast schwarz vor den Augen wurde.

Reiniger stieß mit den Ellenbogen nach hinten und trat seinen Gegner in den Magen. Zu mehr kam er nicht, denn nun war der Bullige wieder herangestürmt und warf sich auf Bount.

Seine Faust war hart und traf genau auf den Punkt. Bount sah Sterne und ging zu Boden.

„Hanson, wir hauen ab!“, hörte Bount einen der beiden Kerle rufen. Hastiges Poltern erklang, dann schlug die Zimmertür zu.

Bount schüttelte den Kopf und versuchte sich hochzustemmen.

Der Bullige hatte ihn voll erwischt. Der Detektiv riss die Zimmertür auf und spähte hinaus auf den Flur. Natürlich waren die beiden Schläger schon längst verschwunden.

Bount seufzte und ging ins Zimmer zurück. Otis Locklin sah nicht gut aus. Die Kerle hatten ihn schlimm zugerichtet. Eins seiner Augen war zugeschwollen und nahm allmählich eine violette Tönung an. Aus seinem Mundwinkel lief ein dünner roter Blutfaden hinab. Locklin stöhnte leise und sah Bount flehentlich an.

„Ich bin wohl gerade noch rechtzeitig gekommen“, sagte Bount und versuchte zu grinsen.



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