Nur wenn du mich liebst by Joy Fielding

Nur wenn du mich liebst by Joy Fielding

Autor:Joy Fielding
Die sprache: eng
Format: epub


»Habe ich etwas Komisches gesagt?«

Susan schüttelte den Kopf, während er sich noch näher beugte. Mein Gott würde er sie küssen? »Sie haben da was unter ihrem Auge«, sagte er und befeuchtete seinen Finger. »Halten Sie still.« Er beugte sich noch weiter vor, bis ihre Lippen nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren, fasste mit der linken Hand ihr Kinn und wischte mit dem feuchten Mittelfinger der rechten unter ihrem linken Auge entlang. Ihr war, als ob ihre Haut unter seiner Berührung schmelzen und ihr restlicher Körper sich zu Lava verflüssigen würde. Wann hatte Owens Berührung sie zum letzten Mal so elektrisiert? »So«, sagte er.

»Das ist besser.«

Würde er sie küssen? Und was würde sie dann tun? Er lehnte sich lächelnd zurück. Mein Gott, was war bloß mit ihr los?

Natürlich würde er sie nicht küssen. Er war ihr Chef und konnte jede Frau haben, die er wollte. Und Gerüchten zufolge hatte er schon mehrere gehabt.

Nicht übergewichtige Mütter zweier großer Töchter,

Ehefrauen mittleren Alters, die beigefarbene Kleider trugen, in denen sie aussahen, als würden sie zum Mobiliar gehören, maßregelte Susan sich selbst, sondern attraktive junge Frauen wie Rosa Leoni und Judi Butler, die beide nicht mehr für die Zeitschrift arbeiteten. Nicht, dass Susan den Bürotratsch geglaubt hätte. Sie konnte nachvollziehen, dass Judis häufige Mittagessen und privaten Treffen mit ihrem Boss ausschließlich beruflich begründet gewesen waren. Trotzdem hatte sie sowohl

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Rosa Leoni als auch Judi Butler nicht ungern gehen sehen.

Nicht, dass sie eifersüchtig gewesen wäre. Sie war eine verheiratete Frau, Herrgott noch mal. Eine glücklich verheiratete Frau, wie Susan sic h nachdrücklich erinnerte, während sie züchtig ihre Hände im Schoß faltete. Himmel, was war bloß mit ihr los? Wo kamen all diese seltsamem Gedanken her?

»Erzählen Sie mir etwas Persönliches über sich«, sagte Peter Bassett.

Susan zögerte, unsicher, worauf er hinauswollte. »Ich glaube, ich weiß nicht genau, was Sie meinen. Was würden Sie denn gern wissen?«

»Egal. Jede Information, die Sie für mich erübrigen können.

Sie sind eine Frau voller Rätsel, Susan Norman.«

Hätte sie sich nicht so absurd geschmeichelt gefühlt, hätte Susan vielleicht gelacht. »Wohl kaum.«

»Ich weiß einfach nicht, was in Ihnen vorgeht.«

»Nicht?«

»Wie lange arbeiten wir jetzt schon zusammen? Fast zwei Jahre? Und Sie faszinieren mich noch immer.«

»Ich fasziniere Sie?«, wiederholte Susan wie hypnotisiert von seiner Wortwahl. Sie war dreiundvierzig Jahre alt und hatte in ihrem ganzen Leben noch niemanden fasziniert.

»Sie sind eine wirklich bezaubernde Frau.«

Rätselhaft, faszinierend und jetzt bezaubernd, dachte Susan.

Kein Zweifel – Peter Bassett flirtete mit ihr, und sie wusste es, und das Ganze war so offensichtlich und albern, dass Susan die Augen verdreht und ihm ins Gesicht gelacht hätte, wenn sie sich nicht mit aller Kraft davon hätte abhalten müssen, auf seinen Schoß zu springen und ihre Schenkel um seine Hüften zu schlingen.

Mein Gott, was war bloß mit ihr los? »Ich würde Sie jetzt wirklich gern küssen«, flüsterte Peter.

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Susan sagte nichts. Ein Geräusch wie schwerer Atem drang an ihr Ohr, und sie wusste, dass ihr eigener Körper sie verriet. Peter beugte sich noch näher, bis sie seinen Atem beinahe auf ihrer Zungenspitze schmecken konnte. Seine Wimpern flatterten gegen ihre, seine Lippen streiften die ihren.



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