Nordland-Trilogie 3: Eisenwinter by Stephen Baxter

Nordland-Trilogie 3: Eisenwinter by Stephen Baxter

Autor:Stephen Baxter
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2016-11-15T00:00:00+00:00


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Avatak erfuhr, dass die vielen Völker, die in der Hauptstadt des mongolischen Kathai arbeiteten und lebten, ihr verschiedene Namen gegeben hatten. Die Türken nannten sie Khanbalikh, was sich als 'Stadt der Khans' übersetzen ließ. Die Bewohner von Kathai nannten sie Ta-tu, was 'große Hauptstadt' bedeutete. Die Mongolen hatten den kathaiischen Namen übernommen und bezeichneten sie als 'Daidu.'

Am Tag ihrer Ankunft wurden sie dank Pyxeas’ Paiza sicher durch die armseligen Vorstädte und Tore in zwei hintereinander errichteten Stadtmauern geleitet. Avatak, der auf der langen Reise schon viele Wunder gesehen hatte, war erneut überwältigt. Daidu war riesig, sauber, hell, opulent und luxuriös. Selbst die Dächer der einfachen Gebäude waren in leuchtendem Grün und Gelb und Blau lackiert und glasiert. Sie schienen in der Luft zu schweben. Avatak hatte sich eine mongolische Stadt vage als eine Ansammlung von Jurten vorgestellt – vielleicht riesige Jurten aus teurem, mit Juwelen verziertem Filz, die auf goldenen Podesten standen, aber letzten Endes Jurten. Uzzia erklärte ihm, dass Karakorum, die Hauptstadt des ersten großen Eroberers Dschingis tatsächlich ein wenig wie in seiner Vorstellung aussah. Aber Daidu war anders. Kublai Khan hatte die Angewohnheit seiner Vorfahren, Städte einfach niederzubrennen, abgelegt, und stattdessen eine eigene gebaut, die es mit allen anderen aufnehmen konnte.

Man ließ sie drei Tage ausruhen. Dann sollten sie sich mit dem Gelehrten treffen, wegen dem Pyxeas so weit gereist war. Sie wurden in einer kleinen Wohnung nahe der westlichen Stadtmauer untergebracht. Avatak suchte sich das kleinste und spartanischste Zimmer aus, aber selbst dort waren die Sofas so weich, dass er zu ertrinken glaubte, wenn er sich darauflegte. Also rollte er seine Decken auf dem Teppich aus und schlief fast zwei Tage lang.

Am dritten Tag fand er einen Ort, an dem er das Maultier unterbringen konnte. Es handelte sich um eine Art Zuflucht, in der reiche und sentimentale Mongolen ihre alt gewordenen Lieblingsponys abgaben. Das war nicht billig, aber Uzzia sagte, sie würde den Preis gern zahlen. Das Maultier betrachtete das alles herablassend.

Am vierten Tag befahl man sie zum Palast des Khans. Pyxeas bat die anderen, sich so gut wie möglich zu kleiden.

Uzzia war es irgendwie gelungen, einen Satz guter Kleidung trotz der Widrigkeiten der Reise und des Überfalls heil nach Kathai zu bringen. Aber sie blieb ihrem Stil treu. Sie trug ein Hemd, Beinkleider mit einem breiten Gürtel und Stiefel mit nach oben gebogener Spitze. So hätte sich ein hattischer Prinz in Neu-Hattusa vielleicht gekleidet. Das Haar steckte sie mit einem goldenen Kamm fest und dann schminkte sie ihr Gesicht weiß und malte sich leuchtend rote runde Flecken auf Stirn und Wangen. Avatak starrte sie an, als sie fertig war, aber sie grinste nur. 'Ich bin, was ich bin', sagte sie. 'Ich bin Hattierin. Ich bin Uzzia. Ich zeige gern beide Seiten.'

Pyxeas und Avatak mussten sich Kleidung von ihren Gastgebern leihen. Avatak trug eine bunte Bluse und Beinkleider und einen runden Filzhut. Der Stoff lag unglaublich weich auf seiner Haut. Pyxeas war ähnlich gekleidet, doch die Sachen standen Avatak seltsamerweise besser als ihm. Avataks rundlicher Körperbau kam



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