Nevermoor 02 - Das Geheimnis des Wunderschmieds by Townsend Jessica

Nevermoor 02 - Das Geheimnis des Wunderschmieds by Townsend Jessica

Autor:Townsend, Jessica [Townsend, Jessica]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


»Es tut mir leid, dass ich in den vergangenen Wochen oft nicht da war.«

Jupiter hatte eine Droschke herbeigewinkt, um sie nach Hause zu bringen. Ein Glückstreffer, da es genau in dem Moment zu regnen begann, als sie in die Kutsche kletterten. (Oder steckte mehr als nur Glück dahinter? Konnte Jupiter das Wetter vorhersehen, bevor es sich über ihnen befand? Morrigan hätte ihn gern gefragt, doch der Kloß in ihrem Hals war zurückgekehrt und hinderte sie ein weiteres Mal am Reden.) »Meine Arbeit beim Bund der Forschungsreisenden hat mich … Ach was, keine langwierigen Entschuldigungen. Es tut mir leid. Das ist schon alles.« Er wirkte tatsächlich geknickt, und nicht nur das: Er schien ernsthaft betrübt.

»Ist schon okay«, brachte Morrigan schließlich mit krächzender Stimme hervor und meinte es auch so. Obwohl sie sehr verärgert gewesen war, klang seine Entschuldigung aufrichtig. Und er machte einen solch niedergeschlagenen und erschöpften Eindruck, dass sie ihm einfach nicht länger böse sein konnte. Ihr Frust hatte ihr ohnehin schon zu sehr auf der Seele gelastet. Sie war froh, ihn los zu sein.

Schweigend saßen sie da, bis auch die Stille schwer auf ihr Gemüt drückte.

»Ich habe Feuer gespuckt.«

»Mhm.«

»Ich wusste gar nicht, dass ich das kann.«

»Nein, ich auch nicht«, sagte Jupiter nachdenklich.

Erneut verstummten beide und lauschten auf das Prasseln des Regens und das Klappern der Hufe, bis …

»Aber wie habe ich das gemacht?«

»Ich fürchte, das weiß ich auch nicht, Mog.«

»Bin ich …« Sie musste schlucken und brachte ein unterdrücktes Lachen hervor. »Verwandle ich mich etwa in einen Drachen oder so was?«

Jupiter schnaubte. »Lass mal sehen: Fühlst du dich irgendwie schuppig?«

»Nein.«

»Hast du Krallen?«

Morrigan warf einen Blick auf ihre Fingernägel. »Nein.«

»Oder den plötzlichen Drang, einen Schatz zu horten?«

Einen Moment dachte Morrigan darüber nach. »Ich glaube nicht.«

»In diesem Fall bezweifle ich, dass du dich in einen Drachen verwandelst.«

»Werden die Ältesten mich je wieder an die Schule zurückkehren lassen?«, fragte sie und sah Jupiter direkt an.

»Die Ältesten werden ihre Meinung schon noch ändern«, antwortete er. »Wir werden dafür sorgen, dass sie sie ändern müssen. Das verspreche ich dir. Außerdem fangen die Sommerferien bald an. Sechs ganze Wochen, in denen sich alle beruhigen können. Wenn die Schule wieder losgeht, werden sie es sich anders überlegt haben.«

»Meinst du wirklich?«

Jupiter dachte einen Moment nach. »Ich kenne Älteste Quinn ziemlich gut«, sagte er schließlich. »Sie ist … nicht unfair. Manchmal braucht sie einfach etwas Zeit, um zu erkennen, was eine faire Vorgehensweise wäre.«

Erneut trat Stille ein. Durch die regenbenässte Glasscheibe beobachtete Morrigan den dichten Verkehr auf der Straße. Als sie nur noch ein paar Ecken vom Deucalion entfernt waren, räusperte Jupiter sich.

»Ich weiß, dass du momentan nicht in der Stimmung bist, mir etwas anzuvertrauen«, setzte er leise und bedächtig an, »aber gibt es vielleicht irgendetwas, das du mir sagen willst, Mog?«

Sie zögerte.

»Hast du … hast du schon mal vom Grausigen Markt gehört?«

Jupiter ließ sich einen Moment Zeit, bevor er antwortete.

»Ja«, sagte er schließlich. »Warum?«

Und dann hörte er aufmerksam zu, während Morrigan ihm berichtete, was am Nachmittag während ihres Unterrichts passiert war. Er reagierte nicht verärgert, dass sie



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