Nesbo, Jo - Harry Hole 02 by Kakerlaken

Nesbo, Jo - Harry Hole 02 by Kakerlaken

Autor:Kakerlaken
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


»Die Polizei hat das Gleiche gesagt. Hilde sagt, sie hätte keine Freundinnen.«

»Verdammt!«

»Was?«

Harry richtete sich im Bett auf. Er würde in dieser Nach t so oder so nicht m ehr schlafen könne n. »Tut mir leid! Ich bin in einer Stunde da.«

»Danke, Harry!«

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KAPITEL 42

Hilde Molnes war definitiv zu betrunken für eine Valium . Sie war, um es klar auszudrücke n, zu betrunken für alles außer Weitertrinken.

Jens schien das nicht zu be merken, er rannte wie ein gejag tes Kaninchen immer wieder in die Küche, u m Wasser und Eis zu holen.

Harry saß auf de m Sofa und hörte ihrem Lallen nur m it hal-bem Ohr zu.

»Sie glaubt, dass etwas Schreck liches geschehen ist«, sagte Jens.

»Sagen Sie ihr, dass m ehr als achtzig Prozent dieser Verm iss-tensachen damit enden, dass die Ver

missten wohlbehalten

wieder auftauchen«, sagte Harry, als müsse seine Aussage erst noch in ihre gelallte Sprache übersetzt werden.

»Das habe ich ihr auch schon gesagt. Sie glaubt aber, dass Runa etwas angetan worden ist, sie sagt, sie könne das spüren.«

»Blödsinn!«

Jens saß auf der vordersten Kante des Stuhls und knetete seine Finger. Er wirkte total gelähm t und starrte Harry flehend an:

»Runa und Hilde haben in der letz ten Zeit viel gestritten, ich denke, dass sie vielleicht …«

»… abgehauen ist, ohne etwas zu sagen, um ihre Mutter zu bestrafen? Durchaus möglich.«

Hilde Molnes hustete und es kam Bewegung ins Sofa. Sie richtete sich auf und kippte ei nen weiteren Gin hinunter. Das Tonic Water war jetzt definitiv ausgegangen.

»Manchmal geschieht das einfach mit ihr«, sagte Jens, als sei sie gar nicht anwesend. Was sie w ohl auch nicht wirklich w ar, 329

wie Harry feststellte. Ihr Mund st and offen und sie schnarchte leise. Jens sah zu ihr hinüber.

»Als ich sie das erste Mal getr offen habe, hat sie m ir erzählt, dass sie Tonic trinke, um keine Malaria zu bekommen. Da ist Chinin drin, weißt du? Nur dass das ohne Gin so langweilig schmeckt.« Er lächelte blass und hob den Telefonhörer ab, um noch einmal zu überprüfen, dass m it der Le itung alles in Ordnung war.

»Falls sie …«

»Verstehe«, sagte Harry.

Sie setzten sich auf die Terrasse und lauschten der Stadt.

Durch den Verkehrslärm drang das Dröhnen wütender Press -

lufthämmer.

»Die neue Superautobahn«, sagt e Jens. »Sie arbeiten Tag und Nacht daran. Die wird direkt durch das Viertel dort unten führen.« Er zeigte.

»Ich habe gehört, dass ein Norw eger an dem Projekt beteiligt ist. Ove Klipra. Kenne n Sie ih n?« Harry sah Jens aus den Augenwinkeln an.

»Ove Klipra, ja natü rlich. Wir sind sein wichtigster Anlagen-verwalter. Ich habe für ihn unzählige Geldgeschäfte getätigt.«

»Ach ja? Wissen Sie, was er im Moment macht?«

»Tja, schwer zu sagen. Er hat in der letzten Zeit auf jeden Fall eine ganze Reihe von Gesellschaften aufgekauft.«

»Was für Gesellschaften?«

»Kleine Bauunternehmen. Er will sich wohl vergrößern und Zulieferer aufkaufen, um genug Kapazität zu haben, ein dickes Stück vom BERTS-Kuchen abzubekommen.«

»Ist das klug?«

Jens lebte auf, ganz o ffensichtlich froh darüber, an etwas anderes denken zu können. »Solange er die Aufkäufe finanzie-330

ren kann und die Gesellschafte n dann auch die erwartete n Aufträge erhalten, ehe sie vor die Hunde gehen.



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