NANO - KILLER (German Edition) by Maxima

NANO - KILLER (German Edition) by Maxima

Autor:Maxima [Maxima]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-28T05:00:00+00:00


Fünfter Tag – Dienstag

Am nächsten Tag werde ich aus meinen Träumen gerissen. Irgendwo in meinem Unterbewusstsein höre ich dabei die vertrauten Geräusche des erwachenden Mehrfamilienhauses – Lärm aus dem Treppenflur, ein Brummen des Fahrstuhls und das Rasseln der elektrischen Jalousien. Der Morgen beginnt wie gestern – mit dem verlockenden Duft frisch gebrühten Kaffees, der durch meine Nase zieht, und dem hupenden Lärm auf der Straße. Dann setze ich mich auf den Hocker an der Küchenbar und gieße mir eine große Tasse duftenden Kaffee ein. Dazu esse ich ein kleines Müsli vor dem schweren Tag, der mir heute bevorsteht. Er wird ganz bestimmt belastend, da gebe ich mich keinen Illusionen hin. Als Erstes werde ich Kommissar Seidel aufsuchen. Er muss unbedingt einige Dinge überprüfen und danach werde ich mit der Sekretärin in der Kanzlei über meine Gerichtstermine sprechen. Eventuell werde ich noch die lesbaren E-Mails von Stella Romanow an Anton Schultz durchackern.

Manuels Freund wurde als Computerhacker damit beauftragt, sie wiederherzustellen. Er ist einer der besten auf diesem Gebiet. Diese Fähigkeiten haben meinen Vater dazu animiert ihn einzustellen.

Und von da ab beginnt für mich der schwerste Akt, die Briefe zu entziffern. Mein Russisch ist nicht das allerbeste und verstehen kann ich die Sprache viel besser als die kyrillischen Wörter lesen. Dafür habe ich meine Übersetzerin 'Tanja Kullick' eine Nachbarin aus unserem Mietshaus. Sie ist gebürtige Russin und versteht, was da geschrieben steht. Sie, Frau Neumann und ich, treffen uns des Öfteren mal um einige Rotweinflaschen zu leeren.

Inzwischen plappert der Wetterbericht – heute soll es regnen und die Sonne sich nur wenig zeigen. In diesem Moment klingelt es an der Haustür – Kommissar Seidel steht vor der Eingangstür. Ich bin überrascht, wo doch Manuel mir gestern noch versprochen hat, mich heute zur Kanzlei mitzunehmen und nun steht Seidel vor der Tür.

»Wie soll ich das verstehen, wo bleibt …?« Er lässt mich nicht ausreden, auch das verstehe ich – Seidel wartet draußen im Wagen, zweite Reihe.

»Guten Morgen! Ich werde Sie heute mit ins LKA nehmen, wenn es Ihnen recht ist. Manuel Sabatini ist verhindert – er hat anderes zu tun. Aber er klärte mich schon vorab über seine eigenen Ermittlungen auf und ich habe dazu auch noch einige interessante Informationen. Sie werden überrascht sein.« Überrascht ist gar kein Ausdruck dafür, ich fühle mich überrumpelt. Also hat Manuel die Laborergebnisse auf seine Kappe genommen und mich nicht mit reingezogen – sehr anständig von ihm.

Dann begrüße ich Seidel und frage: »Habe ich noch ein paar Minuten Zeit?« Wie ich sehe – meine Küche liegt zur Straßenseite –, »Sie stehen im Halteverbot!«

Kommissar Seidel sitzt inzwischen in seinem Wagen und wartet.

»Sie können sich ein paar Minuten Zeit lassen, mich jagt niemand weg! Ich kann übrigens auch schon fahren, wenn Sie etwas anderes vorhaben?« Manchmal entscheidet Manuel über meinen Kopf hinweg, die ich nicht gut heiße. Aber man muss ihm immer wieder verzeihen – es ist sein italienischer Charme.

»Ich komme mit, in fünf Minuten können wir fahren.« Warten lassen will ich ihn auch nicht, also schlinge ich mein Müsli herunter.



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